Romaniae Pontes
Beiträge zur Sprache in der Gallo- und Iberoromania
Summary
Excerpt
Table Of Contents
- Cover
- Titel
- Copyright
- Über das Buch
- Zitierfähigkeit des eBooks
- Inhaltsverzeichnis
- Vorwort (Anna-Susan Franke / Vicente Álvarez Vives)
- I. Gruß- und Dankesworte
- JUTTA (Jean-Paul Couasnon)
- Was wir Ihnen schon immer sagen wollten! (Die DEMelos: Regina Palamarcuk / Cenk Enyüce / Melanie Rulle / Musab Torunoglu / Verena Welling)
- Grußwort anlässlich der Verabschiedung von Frau Prof. Dr. Jutta Langenbacher-Liebgott (Michael Dreier)
- Wie jede Blüte (Maria Lis)
- II. Vita
- Curriculum Vitae von Prof. Dr. Jutta Langenbacher-Liebgott (Anna-Susan Franke / Vicente Álvarez Vives)
- III. Bibliographie
- Ausgewählte Publikationen von Prof. Dr. Jutta Langenbacher-Liebgott (Vicente Álvarez Vives / Anna-Susan Franke)
- IV. Beiträge
- IV.I Lexikologie und -graphie
- Breve panorama de la lexicografía hispanoamericana (Vicente Álvarez Vives)
- La necesidad de un diccionario onomasiológico de español para estudiantes brasileños de español: problemas y desafíos (Félix Valentín Bugueño Miranda)
- Antonio de Nebrija y su discípulo Jeroni Amiguet (Germà Colón Domènech)
- La construcción de un diccionario histórico de ámbito regional: el DHECan (Dolores Corbella)
- Sincronía y diacronía en la lexicografía del español de América (Alejandro Fajardo)
- Historisches Sprachmaterial modern aufbereitet: Von den Ursprüngen der historischen Lexikographie des Spanischen zu den Herausforderungen im digitalen Zeitalter (Anna-Susan Franke / Stefan Serafin)
- Sexismo y marcas de género en el Diccionari català-valencià-balear (Maria-Pilar Perea)
- La política lingüística panhispánica y su reflejo en las obras académicas. Consideraciones acerca del tratamiento de la variación diatópica y diastrático-diafásica en el DRAE (Virginia Sita Farias)
- IV.II Philologie
- La Floride Française. Untersuchungen zu „L’histoire notable de la Floride située ès Indes Occidentales“ von René Goulaine de Laudonnière (1586) (Eva-Maria Güida)
- „Une clarté de la langue serait une langue parfaite.“ – Vom „Krieg der Sprachen“ und dem génie de la langue française (Cordula Neis)
- Zwischen Buch und digitalem Archiv: Die digitale Edition im Dienste der Philologie (Sabine Tittel)
- IV.III Semantik, Pragmatik und Grammatik
- Die sekundären Bedeutungen der Imperfektivität am Beispiel des Spanischen, Französischen und Italienischen (Verónica Böhm)
- Diskursmarker und Übersetzung – Eine deutsch-romanische Studie zu der Beziehung zwischen Hermeneutik und Kreativität (Alberto Gil)
- Sevilla frente a Madrid: Tradiciones discursivas, ideología y gramática en la prensa durante la Guerra Civil (Johannes Kabatek / Sara Preziosa)
- Sp. donde als Präposition – auf dem Weg der Grammatikalisierung? (Beate Kern)
- El uso epistémico-evidencial del pretérito imperfecto en conversaciones coloquiales (Carolin Kohl)
- IV.IV Etymologie und Entlehnungen
- Die romanischen Namen der Wochentage: Jede Woche ein Spaziergang durch die Kulturgeschichte (Rafael Arnold)
- Griechisch im Altfranzösischen. Eine Spurensuche zwischen Tradition und Innovation (Stephen Dörr)
- Arabische Strukturen im spanischen Wortgut (Volker Noll)
- Der Rest ist nicht Schweigen, sondern mehr – aber was genau? Afr. sorplus (Thomas Städtler)
- IV.V Sprache, Politik und Recht
- Der Griff nach den Stern(ch)en: Wie Lesbarkeit der Ideologie zum Opfer fällt (Jean-Marc Bobillon)
- Chávez, Morales, Lula und Co. –, Paradigmenwechsel in der lateinamerikanischen Sprachenpolitik (Joachim Born)
- ON SAVIORS AND LIBERATORS Trump and Chávez – polarization and semantic reinterpretation in political discourse (Gabriela Hoffmann-Oziemblo)
- Berührung ohne Berührungspunkte? – oder zur „Gleichheit“ von Sprache und Recht (Dieter Krimphove)
- El carácter pluricéntrico del español y sus variedades (Mireya Maldonado Cárdenas)
- Deutschland und Frankreich in Europa: Krisenüberwindung durch Kooperation (Andreas Marchetti)
- V. Schluss
- In Memoriam (Anna-Susan Franke / Vicente Álvarez Vives)
- Preromano *colos(t) / colostra ‘colostro’; lat. colostrum (Max Pfister)
- Lexikographischer Epilog (Anna-Susan Franke / Vicente Álvarez Vives)
- Index der Keywords
Das lateinische Wort pōns (pontis m.), so lässt uns das Wörterbuch mit selbigem Namen glauben, bedeutet in seiner gängigsten Lesart ‚Brücke‘ bzw. ‚Steg‘. Wenn eine es weiß, Brücken zu bauen zwischen Sprachen, Kulturen, Menschen und Ländern, zwischen Disziplinen und Fachbereichen, dann ist es wohl sie. Lat. pōns kann laut Namensvetter PONS aber auch ‚Knüppelweg‘ bedeuten. Wenn eine es versteht, sich nicht vom rechten Weg, mag er auch steinig sein, abbringen zu lassen, dann ist es wohl sie. Eine weitere Verwendung von lat. pōns kann im Sinne von ‚Schiffstreppe‘, ‚Laufsteg‘ verstanden werden. Wenn eine es weiß, in See zu stechen, um neue Ufer zu betreten und den Horizont zu erweitern, dann ist es wohl sie. Auch in der Bedeutung ‚Verdeck (des Schiffes)‘ ist lat. pōns vorzufinden. Wenn eine es versteht, sich – wenn es die Situation verlangt – auch mal „bedeckt“ zu halten, ohne sich dabei jedoch zu verstecken, dann ist es wohl sie. Das lateinische Wort pōns steht außerdem für ‚Fallbrücke‘. Wenn einer bei ihr „durchzufallen“ droht – auch das gehört trotz ihres guten Willens und prinzipiellen Wohlwollens zu ihrem Job –, dann hat das immer einen guten, nachvollziehbaren Grund. Nicht zuletzt kann lat. pōns auch ‚Stockwerk‘ bedeuten. Wenn eine es weiß, bis nach „ganz oben“ zu gelangen, dann ist es wohl sie. Die Rede ist von Frau Prof. Dr. Jutta Langenbacher-Liebgott.
Wie sehr sie von ihren Freunden, Kollegen, Mitarbeitern, Studenten und Bekannten geschätzt wird, vermitteln nur ansatzweise die Dankesworte von Jean-Paul Couasnon, Maria Lis, den DEMelos und dem Bürgermeister (cf. Kapitel I). Was sie in ihrer beruflichen Laufbahn alles erreicht hat, kann man anhand der groben Skizzierung im Kapitel II (Vita) nur erahnen. Was sie im Laufe ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit alles publiziert hat, lässt sich an der Auswahlbibliographie in Kapitel III ablesen.
Der vorliegende Band ist zu Ehren von Frau Prof. Dr. Jutta Langenbacher-Liebgott entstanden. Es handelt sich um eine „Rund-Reise“, die durch ihre „Heimat“, die Romania, führt und Halt an mehreren, persönlichen Stationen macht:
In der ersten Etappe widmen sich Vicente Álvarez Vives, Félix Bugueño Miranda, Germà Colón Domènech, Dolores Corbella, Alejandro Fajardo, Anna-Susan Franke und Stefan Serafin, Maria-Pilar Perea und Virginia Sita Farias der Lexikographie bzw. Lexikologie, einem Fachgebiet, das seit jeher charakteristisch für die ← 9 | 10 → Vita der Geehrten ist. Der Reisende wird dank spannender Beiträge – von der lexikographischen Landschaft in der Romania Nova, von onomasiologischen Wörterbüchern für Fremdsprachenlerner, vom lexikographischen Schaffen Nebrijas, von der historischen Wörterbuchschreibung, von der synchronen und diachronen Lexikographie des Spanischen in Amerika, vom Potenzial der Digitalisierung eines „ficheros“, von Genusmarkern in mehrsprachigen Wörterbüchern und vom Umgang mit Varietäten in den Wörterbüchern der RAE – in das schillernde Reich der Lexikographen entführt.
Es ist kein Zufall, dass die Denomination des Lehrstuhls von Frau Langenbacher-Liebgott, Romanische Philologie, den Leser zum zweiten Stopp führt, wo Eva-Maria Güida, Cordula Neis und Sabine Tittel ihn eindrucksvoll durch die Zeit reisen lässt: Er wird Zeuge der ersten Reiseberichte und deren Bedeutung für die romanische Sprachwissenschaft, durchlebt den „Kampf der Sprachen“, erfährt wie sich das französische génie hat durchsetzen können und stellt sich schließlich der Herausforderungen des Editierens im digitalen Zeitalter.
An der dritten Station, die von den semantischen, pragmatischen und grammatischen Besonderheiten der romanischen Sprachen – Themen, die von Frau Langenbacher-Liebgott und ihren Mitarbeitern seit jeher in der Lehre vertreten werden – geprägt wird, laden Verónica Böhm, Alberto Gil, Johannes Kabatek mit Sara Preziosa, Beate Kern und Carolin Kohl zum Verweilen und Staunen ein. Der Reisende wird an die Imperfektivität der romanischen Sprachen, Diskursmarker in der Translatologie, Diskurstraditionen in der Guerra Civil, die Grammatikalisierung von sp. donde sowie den Gebrauch des imperfecto in der Umgangssprache herangeführt.
Der nächste Halt lockt den Leser mit interessanten Themen aus dem Bereich der Etymologie und Entlehnungen an, also aus einem sprachwissenschaftlichen Zweig, der u.a. eng mit der Beschäftigung mit Sprachkontakten – einem der Fachgebiete der Geehrten – verbunden ist. Rafael Arnold, Stephen Dörr, Volker Noll und Thomas Städtler lassen den Reisenden Teil haben an ihrem beeindruckenden Wissen zu den romanischen Namen der Wochentage, zum Griechischen im Altfranzösischen, zu Arabismen im Spanischen und zur Verwendung von altfrz. sorplus.
In der interdisziplinären „Endstation“ erweitert der Leser dank der spannenden Beiträge von Jean-Marc Bobillon, Joachim Born, Gabriela Hoffmann-Oziemblo, Dieter Krimphove, Mireya Maldonado Cárdenas und Andreas Marchetti seinen Horizont zum Verhältnis von Sprache, Politik und Recht. Welche Ideologie verbirgt sich hinter „politisch korrekten“ Feminina? Wie sieht der Paradigmenwechsel in der lateinamerikanischen Sprachenpolitik aus? Wie polarisieren Präsidenten ← 10 | 11 → im politischen Diskurs? Welche Gemeinsamkeiten bestehen zwischen Sprache und Recht? Welche sprachpolitischen Entscheidungen beeinflussen das Spanische? Wie können deutsch-französische Krisen überwunden werden? Es werden Fragen aufgeworfen und diskutiert, für die sich Frau Langenbacher-Liebgott – nicht zuletzt durch ihre fruchtbaren, fachübergreifenden Kooperationen – schon immer begeistern konnte und die ein jeder schon immer wissen wollte.
Am Ende dieser „Rund“-Reise schließt sich der Kreis: Der Schluss dieser Festschrift steht ganz im lexikographischen Dienste und knüpft somit wieder an die erste Station an. Wir beenden unsere Tour mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Wir gedenken Max Pfister, der uns einen besonderen lexikographischen Artikel zur Verfügung gestellt hat, und wir danken der Geehrten mit einem lexikographischen Epilog.
Zu guter Letzt sei erwähnt, dass dieses Projekt nicht möglich gewesen wäre, ohne die ideelle und finanzielle Unterstützung vieler, lieber Menschen: Zunächst gilt unser großer Dank allen, die an dieser Festschrift aktiv mit einem Beitrag mitgewirkt und somit Inhalt und Qualität des Werks gesichert haben. Ohne Euch und Sie, hätten wir das nie geschafft! Außerdem danken wir an dieser Stelle ganz herzlich und ausdrücklich dem Institut für Romanistik der Universität Paderborn, besonders dem Geschäftsführer Herrn Prof. Dr. Bürgel, der Fakultät für Kulturwissenschaften der Universität Paderborn, besonders dem Dekan Herrn Prof. Dr. Peckhaus und dem Geschäftsführer Herrn Dr. Reuther, der Universitätsgesellschaft Paderborn sowie dem Partnerschaftskomitee Paderborn-Le Mans, besonders dessen Vorsitzenden, dem Bürgermeister Herrn Dreier, für ihre Subventionen. Zudem möchten wir unseren tiefsten Dank dem Peter Lang-Verlag, besonders Herrn Dr. Benjamin Kloss, Elisabeth Hanuschkin und Sandra Grundmann, entgegenbringen. Der Geschäftsführerin von Alumni Paderborn e.V. Alexandra Dickhoff danken wir für ihre tolle Beratung und wohlwollenden Tipps in Bezug auf die Universitätsgesellschaft Paderborn. Last, but not least sagen wir unserer lieben Kollegin und treuen Komplizin, Frau Jun.-Prof. Dr. Corinna Koch, ohne deren Hilfe wir die Finanzierung des Projekts niemals hätten geheim halten können, aus tiefstem Herzen: Merci beaucoup und muchas gracias!!!!
Wir hoffen, die Reise durch die Romania bereitet der Geehrten, den Beiträgern sowie dem Leser genauso viel Freude wie uns die Planung und Umsetzung dieser Festschrift! In diesem Sinne: Bonum iter! Bon voyage! ¡Buen viaje!
Madame le professeur Docteur Jutta Langenbacher-Liebgott, pour ses amis français, au Mans depuis les années 90, et en Bretagne où elle et son mari passent leurs vacances d’été depuis plus d’une trentaine d’années, c’est notre amie JUTTA.
Nous l’appelons ainsi, par son prénom, non pas par une familiarité déplacée, mais pour montrer sa place dans nos cœurs, dans l’estime, l’admiration et le respect que tous nous lui portons.
Appartenir au cercle de ses amis, de ses modestes collègues est un honneur et une joie, toujours autant appréciés depuis plus de vingt ans, et je pousse même l’audace à l’appeler parfois « ma petite sœur allemande » !
Le sens de cet hommage aujourd’hui comporte un petit volet de tristesse et de nostalgie puisqu’il signifie d’ici quelque temps moins de présence à Paderborn, donc moins d’occasions de rencontres en Westphalie. En revanche, un emploi du temps en principe moins chargé donnera ou devrait donner plus de place à la vie à Schriesheim, au Mans, à Paris, à Noirmoutier ou dans le Finistère.
L’université de Paderborn verra progressivement s’éloigner une grande figure, une grande dame qui aura marqué une génération d’étudiants et de collègues. Qui pourra remplacer Jutta, dans la perfection de son travail, de sa pédagogie, de sa disponibilité et de son dévouement à sa chaire, au diplôme d’Etudes européennes et maints autres engagements ?
Nous savons qu’avec Anton, son indissociable compagnon de vie, d’humour, de découvertes culturelles et de sports, elle va pouvoir enfin mieux profiter d’un peu de repos — mot à bannir en Jutta-dialekt ? — et de loisirs bien remplis.
Ce n’est qu’un Au revoir, chère Jutta, à très bientôt !
Was wir Ihnen schon immer sagen wollten!
Regina Palamarcuk und Cenk Enyüce
Liebe Frau Langenbacher-Liebgott,
nun sind Sie nach langjähriger Lehre an der Universität Paderborn in die wohlverdiente Pension gegangen und uns fehlen die Ideen, wie wir unsere Montagabende von 18 bis 19.30 Uhr anderweitig interessant und informativ – so wie Ihre Lehrveranstaltungen es auch waren – gestalten sollen. Denn bisher lehrten Sie uns zu dieser Zeit, Semester für Semester, nicht nur sprachwissenschaftliche Inhalte, sondern vermittelten uns dabei auch wichtige europäische Werte, für die Sie sich mit hohem Engagement einsetzten, wie insbesondere Solidarität, Selbstverwirklichung und Offenheit für das „Fremde“. Wir danken Ihnen für den verständnisvollen und menschlichen Umgang mit uns sowie Ihr Vertrauen, das Sie uns gegenüber stets gezeigt haben. Das sind Dinge, die in der heutigen Zeit leider längst keine Selbstverständlichkeit mehr darstellen. Sie sind eine starke Frau mit Meinung und haben keine Angst, diese zu vertreten. Damit sind Sie ein Vorbild für uns alle.
Melanie Rulle
Liebe Frau Langenbacher-Liebgott,
ich möchte mich für Ihren Einsatz bedanken, mit dem Sie erfolgreich versucht haben, uns auch zu später Stunde für Themen wie „la argumentación en el discurso público“ und „la comunicación especializada“ zu begeistern. Ersteres hat mich so in den Bann gezogen, dass ich das Thema auch in meiner Abschlussarbeit wieder aufgegriffen habe. Doch nicht nur dafür möchte ich mich bedanken, sondern auch für Ihren Einsatz für die Studierenden über die Seminare hinaus, denen Sie mit Ihrem Durchblick durch den universitären Organisations- und Prüfungswirrwarr einige Unannehmlichkeiten erspart haben. Zudem hat mir die Möglichkeit als WHB beim DEMel mitzuarbeiten einen Einblick in die Welt der ← 17 | 18 → Lexikographie eröffnet, den ich trotz der doch sehr speziellen Hindernisse, die ein Zettelkasten mit sich bringt, als sehr bereichernd empfunden habe.
Musab Torunoglu
Liebe Frau Langenbacher-Liebgott,
jemand sagte mir einmal, dass man als ein anderer Mensch aus dem Studium komme, als man es zuvor gewesen sei. Maßgeblich für eine solche persönliche sowie akademische Entfaltung und Entwicklung sind inspirierende Persönlichkeiten, wie Sie es sind. Denn Sie haben mir nicht nur einmal bewiesen, dass Sie neben fachlicher und didaktischer Kompetenz im Seminarraum auch ein offenes Ohr für alle Studenten haben, Großzügigkeit und Empathie in sich vereinen sowie die Fähigkeit besitzen, Motivation und Bestärkung weiterzugeben. Vor allem aber bedanke ich mich für den wertvollen Gedanken, zu dem Sie mich inspiriert haben, nämlich, dass es im Leben wie auch bei der Sprache nicht nur darum geht, die Dinge bloß zu lernen, sondern sie vielmehr zu verstehen und zu begreifen. Und vielleicht ist gerade dieser Aspekt entscheidend, um sich in einer Fremdsprache und im Studium zurechtzufinden.
Außerdem bin ich Ihnen sehr dankbar dafür, dass Sie mir die Chance gegeben haben, Teil dieses interessanten Projekts zu sein, das mir viele neue Einblicke in die Wesensstrukturen der Lexikographie ermöglicht hat. Zuletzt freue ich mich darüber, Ihnen auf diesem Wege meinen ganz persönlichen Dank ausdrücken zu können, und wünsche Ihnen mit den Worten Herman Hesses alles erdenklich Gute für die kommende Zeit:
„Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!“
Verena Welling (Michaels Gymnasium Paderborn, ehemals Universität Paderborn)
Liebe Frau Langenbacher-Liebgott,
bereits im ersten Semester, in der Einführung in die romanische Sprachwissenschaft, war ich fasziniert von Ihrem enormen Fachwissen, welches Sie trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit (18:00–19:30 Uhr) mit voller Begeisterung, Elan und Frische vermittelten, während wir jungen Hüpfer bereits erschöpft in den Seilen/Bänken des P-Gebäudes hingen.
Dabei haben Sie immer besonderen Wert darauf gelegt, dass wir Studierenden nicht nur Inhalte auswendig lernen, sondern verknüpfen, anwenden und hinterfragen; genauso, wie Sie festgefahrene (bürokratische) Strukturen nicht einfach hinnehmen, sondern – frei nach dem Motto „Nichts ist unmöglich“ – immer einen Weg finden, Gutes und Wichtiges zu realisieren. ← 18 | 19 →
Nicht nur für all die vielen Dinge, die Sie mir in den Seminaren mit auf den Weg gegeben haben, und für die wertvollen Erfahrungen, die ich als Tutorin bei Ihnen am Lehrstuhl sammeln durfte, möchte ich mich bei Ihnen bedanken. Insbesondere danke ich Ihnen für Ihre Warmherzigkeit und Großzügigkeit, dank derer ich mich bei Ihnen auch nach meinem Abschluss immer willkommen fühle.
1 DEMelo, a = Derivation aus DEMel (Abkürzung für Diccionario del Español Medieval electrónico) + Suffix –o (m.) bzw. Suffix –a (f.); Mitarbeiter/in des gleichnamigen DFG-Projekts, das in Kooperation mit den Universitäten Paderborn und Rostock durchgeführt wird und mit dessen Leitung in Paderborn Frau Prof. Dr. Jutta Langenbacher-Liebgott betraut ist.
Bürgermeister der Stadt Paderborn
Grußwort anlässlich der Verabschiedung von Frau Prof. Dr. Jutta Langenbacher-Liebgott
Sehr geehrte Damen und Herren,
Paderborn ist zweifelsohne eine internationale Stadt. Die Stadt an der Pader unterhält sechs Städtepartnerschaften, davon fünf im europäischen Raum. Die Freundschaft mit Le Mans in Frankreich gilt als eine der ältesten, wenn nicht sogar als die älteste Städtepartnerschaft Europas. Die offizielle Städtepartnerschaft im modernen Sinne wurde 1967 im Rahmen der europäischen Integration begründet.
Das Ziel aller Städtepartnerschaften ist die Annäherung der Völker, die Förderung des gegenseitigen Verständnisses für die Kulturen und Lebensweisen, der kulturelle Austausch und die Verwirklichung gemeinsamer Vorhaben. Wenn man die Entwicklung der Partnerschaften betrachtet, so ist es insbesondere vor dem Hintergrund der leidvollen Erfahrungen im zweiten Weltkrieg zu erklären, dass die ersten kommunalen Partnerschaftsverbindungen zwischen Gemeinden und Städten in Frankreich und Deutschland geschlossen worden sind.
Wir feiern in diesem Jahr mit großer Freude und großem Stolz das 50jährige Bestehen dieser sehr lebendigen Städtefreundschaft mit Le Mans.
Dieses Jubiläum können wir nur deshalb feiern, weil es in Le Mans und in Paderborn Menschen gibt, die sich in unterschiedlichsten Bereichen, in Schulen, in Vereinen und in Institutionen, mit Leidenschaft für diese deutsch-französische Freundschaft einsetzen und die offizielle Partnerschaft mit Leben füllen.
Frau Prof. Dr. Jutta Langenbacher-Liebgott ist einer von diesen Menschen, der die deutsch-französische Städtefreundschaft mit sehr viel Energie und Herz entscheidend geprägt und weiterentwickelt hat.
Durch ihr mutiges und beharrliches Engagement konnte der deutsch-französische Doppeldiplomstudiengang „Europäische Studien/Études Européennes“, den sie 2004 gemeinsam mit der Université du Maine in Le Mans eingeführt hat, erfolgreich etabliert werden.
Der fruchtbare Austausch der Studierenden beider Städte über nunmehr 13 Jahre ist lebendiger Ausdruck des europäischen Gedankens und ein unverzichtbarer Bestandteil der partnerschaftlichen Beziehungen. ← 21 | 22 →
Studierende beider Seiten zeichnet es aus, dass sie immer große Bereitschaft zeigen, sich über den Spracherwerb hinaus auch in ihrer jeweiligen Gaststadt zu engagieren.
Frau Professorin Langenbacher-Liebgott ist eine renommierte Botschafterin unserer internationalen Stadt, die den europäischen Gedanken mit Herz und Leidenschaft lebt und es immer verstanden hat, ihre Begeisterung auch an die Studierenden weiterzugeben.
Der international vernetzten und anerkannten Wissenschaftlerin, Frau Prof. Dr. Langenbacher-Liebgott, gilt der Respekt und der herzliche Dank der Stadt Paderborn für ihr langjähriges Engagement und ihr Wirken im Sinne der Städtepartnerschaft mit unserer französischen Partnerstadt Le Mans.
Deutsch-Französische Gesellschaft Paderborn
Sehr verehrte Frau Professor Dr. Langenbacher-Liebgott, liebe Jutta!
„Wie jede Blüte welkt und jede Jugend dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe, blüht jede Weisheit auch und jede Tugend zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern. Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe bereit zum Abschied sein und Neubeginne, um sich in Tapferkeit und ohne Trauern in andre, neue Bindungen zu geben. Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“
H. Hesse beschreibt tiefsinnig und realistisch zugleich die Stufen unseres Lebens und Du, liebe Jutta, bist gerade auf der letzten Stufe Deines offiziellen „Dienstes“ an der Universität Paderborn angekommen. Wer für diese Zeit Deine Vita liest, kann annähernd ahnen, wie vielfältig Dein Engagement im weiten Feld von Wissenschaft und Lehre sowie darüber hinaus war und ist – an vielen Stellen in leitender bzw. besonders verantwortungsvoller Position.
Wer allerdings mitbekommen durfte, wie Du Deine breitgefächerte Tätigkeit gestaltet hast, konnte nicht übersehen, dass für Dich bei hohem Anspruch in der Sache stets der Mensch ganzheitlich im Mittelpunkt Deines Blickfelds stand und Du junge Menschen zu begeistern wusstest: „Wer Menschen gewinnen will, muss das Herz zum Pfande einsetzen.“ A. Kolping ← 23 | 24 →
Als ich 1995 zur Vorsitzenden der Deutsch-Französischen Gesellschaft (DFG) Paderborn gewählt wurde, war es mir ein wichtiges Anliegen, Kontakt zur Romanistik an der Uni Paderborn aufzunehmen. Das gelang völlig unkompliziert! Professorinnen und Professoren bereichern seitdem mit spannenden Vorträgen die DFG-Programme. Auch die Studierenden erfuhren so vom ehrenamtlichen deutsch-französischen Engagement, einem kleinen Rädchen im Getriebe des deutsch-französischen Motors für ein friedliches Haus Europa, und konnten gelegentlich von unseren gemeinsamen Interessen profitieren.
Dein außergewöhnlicher Einsatz für die auf historischen Wurzeln ruhende Paderborner Städtepartnerschaft mit Le Mans wird 2004 in der mutigen Akkreditierung des deutsch-französischen Doppeldiplomstudiengangs Études Européennes (EE) an den Universitäten in Le Mans und Paderborn nachhaltig deutlich. In diesem Bereich, liebe Jutta, sind wir beiden uns dann bei unterschiedlichen Anlässen – meist mit französischen Gästen – häufiger begegnet und lernten uns näher kennen.
Als wir 2008 erstmalig ohne jede Erfahrung die Einladung zum Marché de Noël nach Le Mans annahmen, um dort die deutsche Advents- und Weihnachtskultur bekannt zu machen, warst Du sofort bereit, „Deine“ Studierenden in Le Mans zu unserer Unterstützung zu mobilisieren; ein Student avancierte dabei sogar zum St. Nikolaus! Allein hätten wir dem unerwarteten Ansturm nie zufriedenstellend begegnen können, da es stets auch um die Erläuterungen unserer Tradition ging – da waren sprachliche Kompetenzen gefragt!
Zutiefst beeindruckend in all den Jahren war die Bereitschaft der Studierenden, sich zur Verfügung zu stellen (auch immer mal wieder für die Stadt Paderborn zum Dolmetschen). „Deine Studenten“ waren exzellente Botschafter ihres Studiengangs! Eine freundliche Ausstrahlung und Engagement kann man nicht lehren. Die, liebe Jutta, entwickeln sich nur, wenn junge Menschen ein diesbezügliches authentisches Vorbild erlebt haben! Sie werden es Dir gewiss danken!
Details
- Pages
- 476
- Publication Year
- 2018
- ISBN (PDF)
- 9783631729830
- ISBN (ePUB)
- 9783631729847
- ISBN (MOBI)
- 9783631729854
- ISBN (Hardcover)
- 9783631729823
- DOI
- 10.3726/b11528
- Language
- German
- Publication date
- 2018 (May)
- Keywords
- Lexikographie Philologie Sprachpolitik Etymologie Pragmatik Sprachkontakt
- Published
- Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2018. 476 S., 18 s/w Abb., 12 Tab., 2 Graf.
- Product Safety
- Peter Lang Group AG