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Der Briefwechsel mit Sigmund von Birken und ausgewählte Gedichte, Herausgegeben und mit Einleitung und Kommentar versehen von Wilhelm Kühlmann und Hartmut Laufhütte. Passau: Ralf Schuster Verlag 2023, Bd. 3; 32 u. 438 Seiten, 21 Abb. (Betuliana. Unbekannte Werke aus dem Nachlaß und dem Umfeld Sigmund von Birkens (1626–1681). Hrsg. von Hartmut Laufhütte in Zusammenarbeit mit Ralf Schuster)

von Alfred Noe (Autor:in)
3 Seiten
Open Access
Journal: Jahrbuch für Internationale Germanistik Band 55 Ausgabe 2 Erscheinungsjahr 2023 pp. 240 - 242

Zusammenfassung

In einer Zeit, in der die Literatur von vor 1800 in die Sonderdepots der Fachbibliotheken verräumt wird, mag schon der Name Johann Michael Moscherosch (1601–1669) bei durchschnittlichen Germanisten Erstaunen hervorrufen. Doch selbst bei einem einigermaßen mit dem Bestand der 17. Jahrhunderts vertrauten Vogelkundler muss Quirin Moscherosch, sein wesentlich jüngerer Bruder, als avis rarissima gelten. Daher sei eine kurze Vorstellung der Person nach den biographischen Informationen im vorliegenden Band gestattet: Nach der entsprechenden Ausbildung wird der in Willstätt in der Grafschaft Hanau-Lichtenberg geborene Moscherosch im Brotberuf Dorfpfarrer in seiner Heimat (zuerst in Offendorf, dann in Bodersweier bei Kehl) und daneben ,Hofdichter‘ der örtlichen Führungsschicht, immer mit Blick auf seinen älteren Bruder und die mit diesem verbundenen berühmten Freunde und Gesellschaften. Ab 1646 ist er in den üblichen Kategorien der Gelegenheitsdichtung tätig: Trauergedichte, Epithalamien, Ehrengedichte, Texte zu lokalen Festlichkeiten (z. B. 1657 zur Einweihung der nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Kriegs wieder aufgebauten Kirche in Willstätt) und Sammlungen geistlicher Lieder. Als Beispiele seien hier nur zwei Sammelwerke genannt: Hanauische Lob- Lieb- Lust- Lehr- und Leid-GE-DJCHTE (Straßburg: Johann Wilhelm Tidemann 1668; VD17 15:738861G) und Poetisches Blumen-Paradiß/aus der H. Bibel (Nürnberg: Wolfgang Eberhard Felßecker 1673; VD17 23:284058Y). Den Höhepunkt seiner Anerkennung erreicht Quirin Moscherosch ohne Zweifel mit der von Sigmund von Birken als Präses vollzogenen Aufnahme in den Pegnesischen Blumenorden unter dem Namer Philander.

Details

Seiten
3
DOI
10.3726/JIG552_240
Open Access
CC-BY

Biographische Angaben

Alfred Noe (Autor:in)

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Titel: Der Briefwechsel mit Sigmund von Birken und ausgewählte Gedichte, Herausgegeben und mit Einleitung und Kommentar versehen von Wilhelm Kühlmann und Hartmut Laufhütte. Passau: Ralf Schuster Verlag 2023, Bd. 3; 32 u. 438 Seiten, 21 Abb. (Betuliana. Unbekannte Werke aus dem Nachlaß und dem Umfeld Sigmund von Birkens (1626–1681). Hrsg. von Hartmut Laufhütte in Zusammenarbeit mit Ralf Schuster)