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Bee Yun, . Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte, 91. Wien, Köln und Weimar: Böhlau, 2021, 318 S., 5 farb. Abb.

von Albrecht Classen (Autor:in)
3 Seiten
Open Access
Journal: Mediaevistik Band 35 Ausgabe 1 pp. 404 - 406

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Zusammenfassung

Wie die Forschung zunehmend (endlich) durch kritische Überprüfungen feststellt, erweisen sich viele Globalschlagwörter bezogen auf Epochen oder kulturelle Entwicklungen oftmals als eher problematisch, weil sie sich als unzulässige Verallgemeinerungen erweisen oder schlichtweg falsch sind. Große Thesen, wie sie etwa von Norbert Elias zum Zivilisationsprozess entwickelt worden sind, können heute kaum noch in ihrer universalen Gültigkeit aufrecht gehalten werden. Als genauso kritikwürdig erweisen sich Vorstellungen über das Spätmittelalter, die Renaissance und das Zeitalter der Protestantischen Reformation, denn die Quellenlage widerspricht sehr häufig den Wunschvorstellungen bisher federführender Historiker, Soziologen oder Anthropologen. Wenn man an Niccholò Machiavelli (1469‒1527) denkt, meint man sofort, hier den entscheidenden Vordenker einer absolutistischen Regierungsform vor sich zu haben, der einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit vollzogen habe, weswegen man ihn laut der bisherigen Forschung mit dem Aufstieg der politischen Renaissance gleichsetzen sollte. Er sei sozusagen der Erfinder der Pragmatisierung der Politik gewesen, die sich zur Stärkung eines Territorialfürsten oder sonstigen Machthabers radikal über alle Einwände oder Rücksichtsnahmen hinwegsetzte. Erst mit ihm habe sich eine frühmoderne Staatsräson durchgesetzt.

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Seiten
3
DOI
10.3726/med.2022.01.71
Open Access
CC-BY

Biographische Angaben

Albrecht Classen (Autor:in)

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Titel: Bee Yun, . Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte, 91. Wien, Köln und Weimar: Böhlau, 2021, 318 S., 5 farb. Abb.