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, hrsg. von Annette Grabowsky. MGH Quellen zur Geistesgeschichte des Mittelalters, 32 Wiesbaden: Verlag, 2021, CCCLXII, 404 S., 1 s/w Abb.

by Romedio Schmitz-Esser (Author)
2 Pages
Open Access
Journal: Mediaevistik Volume 35 Issue 1 pp. 413 - 414

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Summary

Diese Edition in der einschlägigen Reihe der Monumenta Germaniae Historica basiert auf einer Tübinger Dissertation von 2012. Sie erschließt zentrale Texte rund um die berühmte Verurteilung des Papstes Formosus auf der sogenannten „Leichensynode“. Sein Nachfolger Stephan VI. hatte an der Jahreswende 896/97 den Toten exhumieren lassen, um ihn vor der versammelten Synode feierlich zu devestieren, ihm die Segensfinger abzuhacken und ihn aller höheren Ehren ledig auf einem Pilgerfriedhof bestatten zu lassen. In der Folge wurde Formosus jedoch rehabilitiert und Stephan eingekerkert. Ausgangspunkt des erbitterten Streites war die strikte Auslegung des Translationsverbotes, die einerseits Formosus zum Vorwurf gemacht wurde, andererseits auch für Stephan erst aus der Welt geschafft werden konnte, als seine vorherige Weihe zum Bischof ungültig geworden war – sie hatte ihm Formosus selbst gespendet. Die harte Auseinandersetzung hatte nicht nur eine physische und kirchenrechtliche Seite – eine solche Verurteilung eines toten Papstes in Gegenwart seiner exhumierten Gebeine sollte nicht mehr vorkommen –, sondern sie führte auch zu einem umfangreichen Schriftgut, aus deren polemischen, größtenteils für Formosus Partei ergreifender Sicht wir die dramatischen Ereignisse rekonstruieren müssen, die in jüngerer Zeit übrigens einmal mehr verfilmt und als Theaterstück in Italien verarbeitet und aufgeführt worden sind.

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Pages
2
DOI
10.3726/med.2022.01.75
Open Access
CC-BY

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