Impulse setzen – neue Wege bereiten. Eine Festschrift für Andrea Rössler
Summary
Excerpt
Table Of Contents
- Cover
- Titel
- Copyright
- Autorenangaben
- Über das Buch
- Zitierfähigkeit des eBooks
- Inhaltsverzeichnis
- Impulse setzen – neue Wege bereiten: ein Vorwort zur Festschrift für Andrea Rössler (Victoria del Valle, Lena Krogmeier, Helene Pachale & Jennifer Wengler)
- ANDREA – ein Gedicht (Ursula Vences)
- Tabula Gratulatoria
- Impulse der Professionalisierung
- Die neue Romanistik an der Leibniz Universität Hannover ab 2011 (Anja Bandau & Lidia Becker)
- Professor:in für Didaktik der romanischen Sprachen sein: „Es ist etwas ganz Besonderes, Studierende auf ihren zukünftigen Beruf, den ich selber so lange ausgeübt habe, vorbereiten zu dürfen.“ (Daniela Caspari & Andreas Grünewald)
- Hacia la profesionalización docente en Español como Lengua Extranjera: propuestas a partir del uso de vídeos interactivos (Marta García García & Virtudes González)
- Impulse für das fremdsprachliche Unterrichtsgeschehen
- Sprachmittlung und Mediation als Gegenstand und diskursive Praxis – Ethnografische Einblicke in den Französischunterricht der Oberstufe (Birgit Schädlich)
- Strategisch sprachmitteln im mehrsprachigen Kontext (Nevena Stamenković & Katharina Wieland)
- Kluges Memorieren: ein Eckpfeiler guter Wortschatzarbeit (Jochen Plikat)
- Strategien zur Förderung der Partnersprache Französisch: Binationale Sprachenpolitik als Instrument zur Curricula- und Unterrichtsentwicklung?! (Gabriela Fellmann)
- Neue Wege im formativen Assessment im Fremdsprachenunterricht (Karin Vogt)
- Wege der Sprache und Kultur
- Las andaduras del castellano: sus vertientes y funciones (Walther L. Bernecker)
- De la deflación de la(s) cultura(s) nacional(es) a la recuperación del contexto (Agustín Corti)
- Las facetas de la inclusión en el cortometraje “Operación RAE”: Eine Annäherung aus audiovisueller Perspektive (Melanie Arriagada & Marcus Bär)
- Spanische Grammatik und sprachliches Handeln: Eine funktional-interaktionsorientierte Betrachtung des subjuntivos für den ELE-Unterricht (Vasco da Silva & Ana Iglesias)
- Wege der Literatur und Kultur
- Die Fähigkeit zu trauern – Bonjour tristesse von Françoise Sagan als Schullektüre (Lieselotte Steinbrügge)
- Frauen im Spanischen Bürgerkrieg: Mythos und Wirklichkeit (Marita Lüning)
- Tú hiciste aquella obra – Rafael Alberti über Picasso und sein Guernica (Gisela Kanngießer-Krebs)
- Picanyols Comicstrips Ot, el bruixot als Reflexionsanlass im Spanischunterricht (Corinna Koch)
- La tienda de Madame Chiang (Elia Barceló)
- Autor:innenverzeichnis
- Reihenübersicht
Victoria del Valle, Lena Krogmeier, Helene Pachale & Jennifer Wengler
Impulse setzen – neue Wege bereiten: ein Vorwort zur Festschrift für Andrea Rössler
Die Welt der Fremdsprachendidaktik ist ein Ort, an dem Theorie und Praxis zusammentreffen, ein Ort, an dem Brücken zwischen verschiedenen Disziplinen geschlagen werden. Sie ist ein Ort, an dem es nicht nur den einen Weg gibt, sondern viele, die uns zum und durch den komplexen Prozess des Unterrichtens führen können; manchmal auch über vermeintliche Irrwege, die es souverän zu passieren gilt. Das Ziel ist jedoch stets dasselbe: Das Lehren und Lernen von Fremdsprachen zu einem Ort der Freude, des Erstaunens, des Austauschs und des Bildens zu machen.
Mit dem Titel „Impulse setzen – neue Wege bereiten“ eröffnen wir eine Festschrift, die nicht nur das Leben und die Leistungen einer besonderen Person feiert, sondern auch leuchtende Wege aufzeigt, die sich in der Welt der Fremdsprachendidaktik auftun können. Andrea Rössler steht dabei anlässlich ihres 60. Geburtstags im Mittelpunkt.
In dieser Festschrift greifen wir die Metapher der ‚Wege‘ im Plural auf, weil sie die Vielfalt der Pfade beschreibt, auf die uns Andrea Rössler in ihrer inspirierenden Laufbahn geführt hat. Andrea Rössler versteht es, eine Fremdsprachendidaktik zu vertreten, die die Inhalte niemals aus den Augen verliert, die zwischen einem „Nützlichkeitsprinzip auf der einen und [einem] Bildungsprinzip auf der anderen Seite“ (Rössler, 2008, 44) zu denken weiß, um Sprache in all ihren Facetten für den Unterricht zu erhalten. Sei es die Sprache der Literatur, der kulturellen Vielfalt oder der Vermittlung – sie ermutigt, innovative Wege zu beschreiten. In der Fachdidaktik der romanischen Sprachen hat Andrea Rössler Impulse gesetzt, die weit über den Spanischunterricht hinausgehen. Literaturdidaktik, Interkulturelles Lernen, Mehrsprachigkeit, Wortschatzarbeit und Sprachmittlung sind nur einige Kernthemen, die durch ihr Denken und ihren Pioniergeist erblühten. In ihrer Funktion als erste Vorsitzende des Deutschen Spanischlehrkräfteverbands hat sie darüber hinaus immer wieder Wege gefunden, um gemeinsam Ziele zu erreichen und das Fach Spanisch in der Bundesrepublik Deutschland aufgehen zu lassen.
Der vorliegende Band versucht, einen Ausschnitt dieser facettenreichen Impulse und Wege abzubilden. Die wissenschaftlichen Beiträge fügen sich zu einem ästhetisch und fiktional gerahmten Bild. Für die grafische und künstlerische Gestaltung des Buches ist Johanna Schmücker zu danken, die dem Projekt eine ganz besondere visuelle Note verleiht. Mit der bisher unveröffentlichten, fantastischen Kurzgeschichte La tienda de Madame Chiang setzt Elia Barceló in diesem Buch ein offenes Ende der möglichen Wege. Den persönlichen Anfang markiert Ursula Vences mit einem Gedicht für Andrea, das sie kurz vor ihrem Tod verfasste. Wir bedauern es so sehr, Ursula auf diesem gemeinsamen Weg verloren zu haben.
Der Weg dieser Festschrift beginnt mit Impulsen zur Professionalisierung und führt uns zuerst an die aktuelle Wirkungsstätte von Andrea Rössler: die Leibniz Universität Hannover (LUH). Lidia Becker und Anja Bandau skizzieren die Gründung und Entwicklung des ‚neuen‘ Romanischen Seminars an der LUH zwischen 2011 und 2023, welche Andrea Rössler als professorales Mitglied von Beginn an mitgestaltete. Der Beitrag nimmt die Aufbauarbeiten der beteiligten Akteur:innen in den Blick und beschreibt ihre gemeinsame Stoßrichtung: Die Entwicklung einer Hispanistik mit transatlantischer Perspektive und die Transformation eines eurozentrisch und peninsular geprägten Spanischunterrichts hin zur Wertschätzung lateinamerikanischer Spanischvarietäten, Kulturen und Literaturen. Die hier geleistete Aufbauarbeit, die das Miteinander am Romanischen Seminar noch heute in beeindruckender Weise prägt, würde im ersten Moment wohl eher selten dem Wirkungsfeld von Professor:innen zugeordnet werden. Doch was bedeutet es, Professor:in für die Didaktik der romanischen Sprachen zu sein? Dieser Frage gehen Daniela Caspari und Andreas Grünewald in ihrem Beitrag nach. Dafür haben sie 15 Kolleg:innen nach ihrem Werdegang und professionellem Wirken befragt. Diese wiederum haben bereitwillig und unverblümt Stellung bezogen, sodass ein nachvollziehbares Bild der unterschiedlichen Wege zur Professur und des Professor:innenalltags mit all seinen positiven und negativen Facetten entstanden ist. Die Autor:innen präsentieren die Vielfältigkeit eines Berufs, den manche als Job und andere als Berufung verstehen. Außer Frage steht in jedem Fall, dass die Professionalisierung zukünftiger Fremdsprachenlehrer:innen zu dem Aufgabenbereich von Professor:innen für die Didaktik der romanischen Sprachen zählt. Einen Einblick in dieses Feld geben Marta García García und Virtudes González. Sie zeigen anhand von drei an der Georg-August-Universität Göttingen implementierten und evaluierten Videoprojekten, wie Unterrichtsaufnahmen und Erklärvideos zur Professionalisierung von Lehramtsstudierenden beitragen können. So fördert das Projekt „Visionen“ durch die Verbindung zwischen Theorie und Praxis Analyse- und Reflexionskompetenzen, während das Projekt „Um-Drehen“ eigene Medienkompetenzen und den Blick für heterogenitätssensibles Unterrichten schärft. Mit „SpiELE“ treiben die Autorinnen den internationalen Diskurs über Themen der Spanischdidaktik voran.
Die immer wieder neuen und zugleich hoch relevanten Themen der Fremdsprachendidaktik sind es, denen sich Andrea Rössler in Forschung und Lehre widmet und anhand derer sie stets wichtige Impulse für das fremdsprachliche Unterrichtsgeschehen formuliert. Aus und in ihrer Zeit als Lehrerin an einem Berliner Gymnasium, als erste Vorsitzende des Deutschen Spanischlehrkräfteverbandes und als Mitherausgeberin der Zeitschrift „Der fremdsprachliche Unterricht Spanisch“ hat sie stets den Blick für das konkrete unterrichtliche Handeln bewahrt und versteht es daher in besonderer Weise, komplexe Fragestellungen auch in unterrichtspraktische Vorschläge zu transformieren. Die auf diese Weise gelebte Theorie-Praxis-Verzahnung greifen auch die nachfolgenden Beiträge auf. Birgit Schädlich beleuchtet zunächst die Konzepte der Sprachmittlung (CEFR) und der gemäß Companion Volume to the CEFR sehr viel weiter gefassten Mediation aus empirischer Perspektive: Nachdem sie erörtert, inwiefern Mediation über Sprachmittlung zwischen zwei Sprachen hinausgeht, zeigt sie im Kontext eines ethnographischen Forschungsprojekts, wie eine Französischlerngruppe Sprachmittlung durch Konzeptmittlung definiert. Dabei wird deutlich, wie Sprachmittlung und Mediation sowohl Gegenstand als auch Prozess der Bedeutungsaushandlung im Französischunterricht sind. Der Verbindung zwischen Sprachmittlung als Prozess der Bedeutungsaushandlung und der Mehrsprachigkeit widmen sich Katharina Wieland und Nevena Stamenković in ihrem Beitrag. Dabei heben sie die Bedeutung von translanguaging als Strategie und als Ziel mehrsprachiger Sprachmittlungsprozesse hervor. Zwei Unterrichtsvorschläge verdeutlichen, wie translanguaging sich einerseits in dem entstandenen Lernprodukt manifestiert und andererseits bei dessen Entstehung als Strategie verwendet wird. Die Autorinnen demonstrieren dies anhand von Filmrezensionen mit sprach- und kulturspezifisch verschiedenem Fokus und der Analyse der kulturgebundenen Darstellung des Themas Umweltverschmutzung in verschiedensprachigen Liedern.
Eine ganz andere Kompetenz bzw. deren Kompetenzaufbau fokussiert Jochen Plikat in seinem Beitrag. Er hebt die Verfügung über lexikalische Kompetenz als notwendige Bedingung für die Ausprägung aller anderen Kompetenzen hervor und argumentiert, dass das bewusste Memorieren von Mehrwortverbindungen für den Fremdsprachenerwerb unverzichtbar ist. Der Autor plädiert für eine mehrdimensional vernetzende Wortschatzarbeit und stellt mit der Lernapp „Anki“ ein Medium vor, mit dessen Hilfe lexikalische Einheiten effektiv und effizient mit zunehmendem zeitlichem Abstand memoriert werden können.
Andrea Rösslers Impulse für den Fremdsprachenunterricht zeigen sich nicht nur in konkreten Unterrichtsvorschlägen, sondern insbesondere auch in ihrem bildungspolitischen Engagement. Mehr als zehn Jahre war sie die erste Vorsitzende des Deutschen Spanischlehrkräfteverbands und in dieser Zeit hat sie sich maßgeblich für die Stärkung des Spanischunterrichts in der Bundesrepublik eingesetzt. Dass die Rolle der zweiten und dritten Fremdsprachen keine einfache ist, zeigt auch Gabriela Fellmann in ihrem Beitrag und wirft hier einen kritischen Blick auf die aktuelle Situation des Französischunterrichts in Deutschland. Ausgehend von der KMK-Empfehlung „Strategien zur Förderung der Partnersprache Französisch“ und des darin enthaltenen Bereichs „Unterrichtsqualität und Didaktik“ zeigt die Autorin relevante Aspekte für eine Neuausrichtung des Französischunterrichts auf und skizziert, wie diese Umsetzung finden können.
Einen weiteren Aspekt zur Neuausrichtung des Fremdsprachenunterrichts nimmt auch Karin Vogt in den Blick: die Prüfungsformate. Ausgehend von den Teilergebnissen einer qualitativen Studie, die die Assessmentpraktiken während des Notfallfernunterrichts zu Zeiten der COVID-19-Pandemie von Fremdsprachenlehrkräften an Hochschulen im In- und Ausland untersuchte, legt sie dar, wie sich diese Praktiken vom Jahr 2021 bis 2023 verändert haben und widmet sich postpandemischen Prüfungsformaten. Auf Basis der präsentierten Befunde zeigt die Autorin neue Wege im formativen Assessment exemplarisch anhand einer Unterrichtsreihe zu Instapoetry auf.
Die Fremdsprachendidaktik als Bindeglied zu verstehen und zu leben, dafür steht Andrea Rössler. So legt sie nicht nur im Miteinander, sondern auch in Forschung und Lehre den Fokus auf den Dialog mit den Bezugsdisziplinen und verdeutlicht deren Bedeutung für das Lehren und Lernen von Fremdsprachen insbesondere auch immer wieder gegenüber den Lehramtsstudierenden. Die Festschrift für Andrea Rössler führt uns daher auch zu Themen dieser Wissenschaftsfelder und leitet uns zunächst zu den Wegen der Sprache und Kultur. Walther L. Bernecker beleuchtet in „Las andaduras del castellano: sus vertientes y funciones“ die spanische Sprache in ihren unterschiedlichen Facetten und Aspekten durch Zeit und Raum; nicht nur als grundlegendes Kommunikationsmittel, sondern auch als Ausdruck individueller und kollektiver Identität. Das Spanische wird als plurizentrische Sprache betrachtet, die Einheit als Ausdruck eines kollektiven Willens darstellt. Die Werte der spanischen Sprache, sowohl kulturell und sozial als auch wirtschaftlich und wissenschaftlich, spiegeln sich im historischen Duktus wider. Der Autor blickt aber auch in die Zukunft und berücksichtigt dabei die Veränderungen, die die zunehmende Digitalisierung mit sich bringen kann.
In dem sich daran anschließenden Beitrag widmet sich Agustín Corti der Deflation des Kulturbegriffs innerhalb des Interkulturalitätsmodells im Kontext des Lehrens und Lernens von Zweit- und Fremdsprachen. Hierbei fokussiert er schließlich die Beziehung zwischen kulturellen Praktiken und dem Input im Unterricht und untersucht die einst von Andrea Rössler formulierten Kriterien zur Auswahl des Inputs. Er wendet diese auf den Podcast La Zona an und zeigt auf, welche weiteren Aspekte Berücksichtigung bei der Auswahl des Materials finden sollten, um (inter-)kulturelles Sprachenlehren und -lernen zu ermöglichen und welche Rolle hierbei das Medium selbst einnimmt. Ein anderes Medium, nämlich den Kurzfilm Operación RAE, nutzen Melanie Arriagada und Marcus Bär als Instrument zur Analyse und Reflexion von Inklusion auf sozialer und sprachlicher Ebene. Hierfür untersuchen die Autor:innen die Umsetzung der Empfehlungen der Vereinten Nationen zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen sowie das Manual de Lenguaje Inclusivo der Confederación Española de Personas con Discapacidad Física y Orgánica und verdeutlichen anhand der Analyse des Kurzfilms die Auswirkungen diskriminierender Sprache. Der Beitrag zeigt zudem auf, wie dieser Thematik im Spanischunterricht auf rezeptiver Ebene durch die Erstellung eines Drehbuchs für eine audiovisuelle Übersetzung begegnet und wie auf produktiver Ebene der aktive Gebrauch inklusiver Sprache gefördert werden kann.
Das sprachliche Handeln nehmen auch Vasco da Silva und Ana Iglesias in ihrem Beitrag in den Blick. Anhand der Analyse des subjuntivo in zwei nicht didaktisierten Text- bzw. Werbebeispielen aus dem Bereich ‚Urlaub und Tourismus‘ zeigen die Autor:innen auf, dass neben der herkömmlichen deskriptiven Erklärung für die Verwendung des subjuntivo auch eine gesellschaftlich- interaktionszentrierte Erläuterung der Nutzung und Funktion möglich ist. Sie greifen hierbei den Ansatz einer kommunikativen Grammatik von Francisco Matte Bon auf und nutzen die aus der Angewandten Linguistik stammende Handlungsperspektive als Ausgangspunkt der Betrachtung und Thematisierung im und für den Fremdsprachenunterricht.
Die Literatur und die Literaturdidaktik sind Andrea Rösslers Herzensthemen. Daher führt uns die Festschrift selbstredend auch zu literarischen und kulturellen Wegen. Lieselotte Steinbrügge plädiert in ihrem Beitrag dafür, den 1954 veröffentlichten Roman Bonjour tristesse von Françoise Sagan in den Kanon der Schullektüren aufzunehmen und argumentiert, dass dieser für junge Leser:innen geeigneter sei als der fest im Kanon verankerte L’Étranger von Albert Camus. Sie beleuchtet nachvollziehbar, warum der Roman mit seiner Behandlung der Themen Geschlechterverhältnisse, Darstellung von Sinneswahrnehmungen, Metaphysik und dem Wechselspiel von Verantwortung und Schuld für junge Menschen und den aktuellen Französischunterricht von Bedeutung ist.
Die enge persönliche Verbindung zwischen den Autorinnen der hiesigen Wege der Literatur und Kultur und Andrea Rössler zeigt sich auch in den von ihnen ausgewählten Themen. So schreibt Marita Lüning über Mythos und Wirklichkeit der Frauen, die sich von Anfang an während des spanischen Bürgerkriegs engagierten und mit ihren traditionellen Rollen brachen. Sie berichtet über die Symbolfigur der miliciana und über Frauen aus verschiedenen Teilen der Welt, unter anderem aus Deutschland, der Schweiz und den USA, die als Freiwillige nach Spanien kamen, um die spanische Republik gegen den Faschismus zu verteidigen. Sie organisierten sich selbstständig und übernahmen vielfältige Aufgaben im Kampf. Der bis heute populäre Schlachtruf „No pasarán“ stammt von Dolores Ibárruri, bekannt als La Pasionaria. Im Spanischunterricht, so Lüning, könne das Thema genutzt werden, um kulturelles Wissen über die spanische Gesellschaft und ihre jüngste Vergangenheit zu vermitteln. Gisela Kanngießer-Krebs interpretiert Rafael Albertis eindringliches Gedicht Tú hiciste aquella obra, welches auf faszinierende Weise die Kernaussagen von Picassos Werk Guernica und dessen Wirkung erfasst. Sie bettet Gedicht und Gemälde in einen historischen Kontext ein und beschreibt eindrücklich das Zusammenspiel beider Werke. Darüber hinaus unterbreitet sie konkrete Vorschläge für eine Auseinandersetzung mit Tú hiciste aquella obra im Fremdsprachenunterricht Spanisch.
Details
- Pages
- 292
- Publication Year
- 2024
- ISBN (PDF)
- 9783631885321
- ISBN (ePUB)
- 9783631885338
- ISBN (Hardcover)
- 9783631885314
- DOI
- 10.3726/b21852
- Language
- German
- Publication date
- 2024 (June)
- Keywords
- Fremdsprachendidaktik Lehrkräftebildung Sprache und Kultur Professionalisierung Literatur und Kultur
- Published
- Berlin, Bruxelles, Chennai, Lausanne, New York, Oxford, 2024. 292 S., 5 farb. Abb., 9 s/w Abb., 5 Tab.