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Wege der Germanistik in transkultureller Perspektive

Akten des XIV. Kongresses der Internationalen Vereinigung für Germanistik (IVG) (Bd. 1) - Jahrbuch für Internationale Germanistik - Beihefte

von Laura Auteri (Band-Herausgeber:in) Natascia Barrale (Band-Herausgeber:in) Arianna Di Bella (Band-Herausgeber:in) Sabine Hoffmann (Band-Herausgeber:in)
Konferenzband 126 Seiten
Open Access

Zusammenfassung

Dieser Band gliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil des Bandes enthält die Berichte der Präsidentin, Prof. Dr. Laura Auteri, über die Aktivitäten der IVG im Zeitraum 2015-2021 und über den Ablauf des Kongresses: Eröffnungsrede, Protokoll der Vollversammlung, Beschreibung der Sektionen und Panels, kulturelles Begleitprogramm. Auch: Anschriften der Mitglieder des Präsidiums und des Internationalen Ausschusses 2015-2021, Satzung der IVG, Verzeichnis der palermitanischen Kongressakten.
Der zweite Teil enthält den Plenarvortrag von Prof. Dr. Peter Strohschneider ‚Über Wissenschaftsfreiheit‘ und die Ergebnisse der drei Podiumsdiskussionen: 1. Interkulturalität gestalten. Internationale Perspektiven der Forschung. 2. Goethes Dichtung als transkulturelles Zukunftsprojekt. 3. Zwischen „Third mission“ und „Citizen science“. Germanistik(en) in gesellschaftlichen und öffentlichen Kontexten.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • Teil A
  • I. Eröffnung des XIV. IVG-Kongresses (Prof. Dr. Laura Auteri)
  • 1. Begrüßungsworte und Eröffnungsrede der Präsidentin der IVG
  • 2. Ehrengäste
  • II. Protokoll der Palermitanischen Vollversammlung der IVG-Mitglieder
  • III. Berichte
  • 1. Bericht über die Aktivitäten der IVG-Organe während des Zeitraums vom 01.09.2015 bis 01.08.2021
  • 1.1. Die italienische Präsidentschaft
  • 1.2. Zu den Anfangsaufgaben und ihrer Bewältigung
  • 1.3. Die Sitzungen des Präsidiums und des Internationalen Ausschusses und ihre wichtigsten Beschlüsse
  • 1.4. Zum Kongressthema und dem Kongressprogramm
  • 1.5. Zur Konstituierung der Sektionen und Panels
  • 1.6. Praktische Durchführung des Kongresses und der Vollversammlung und Wahlversammlung der IVG
  • 2. Vorläufiger Bericht über die Finanzen der IVG für den Zeitraum 2015–2021
  • 3. Endgültiger Bericht über die Finanzen der IVG für den Zeitraum 2010–2015
  • 4. Bericht über die Eröffnung und den Verlauf des Palermitanischen IVG-Kongresses sowie sein Begleitprogramm
  • 4.1. Die Sektionen
  • 4.2. Die Panels
  • 4.3. Das Begleitprogramm
  • 5. Zur Veröffentlichung der Akten und letzte Danksagung
  • IV. Anschriften der Mitglieder des Präsidiums und des Internationalen Ausschusses der IVG 2015–2021
  • V. Satzung der IVG
  • VI. Verzeichnis der Palermitanischen Kongressakten
  • Teil B
  • I. Über Wissenschaftsfreiheit (Peter Strohschneider)
  • II. Interkulturalität gestalten. Perspektiven internationaler Forschung
  • III. Goethes Dichtung als transkulturelles Zukunftsprojekt
  • IV. Zwischen „Third mission“ und „Citizen science“. Germanistik(en) in gesellschaftlichen und öffentlichen Kontexten
  • Reihenübersicht

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I. Eröffnung des XIV. IVG-Kongresses

1. Begrüßungsworte und Eröffnungsrede der Präsidentin der IVG

Liebe Mitglieder der IVG,

liebe Ehrengäste, in Präsenz und online,

ich begrüße Sie alle, auch im Namen des IVG-Ausschusses und des italienischen GermanistInnen-Verbandes, dessen Vorsitzende, Frau Lorenza Rega, Universität Triest, hier bei uns ist.

Ich danke Ihnen zuerst einmal dafür, dass Sie mit uns durchgehalten haben. Wir erwarteten voriges Jahr über 2.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Wir haben um die 1.500 Beitragenden, von denen ungefähr ein Drittel in Präsenz an dem Kongress teilnimmt. Und wir haben weiterhin 64 Sektionen.

Wir schaffen es!, es war unsere Devise, bekannte und unermesslich viel bedeutendere Vorbilder nachahmend, aber wir haben oft daran gezweifelt.

Doch wir sind hier. Es war, sagen wir, nicht leicht, wir mussten Opfer bringen. Das Fehlen des persönlichen Kontakts mit vielen Kolleginnen und Kollegen wog und wiegt schwer. Das Kulturprogramm musste wegen der Hygienemaßnahmen reduziert werden, und die hybride Form bereitete uns zahlreiche Probleme. Wir mussten eine Reihe von InformatikerInnen wie Studierende eines Masterstudiengangs, alle äußerst engagiert, um Unterstützung bitten – ich musste mich ihnen jedoch blind anvertrauen, denn ich verstehe wenig davon, was mir allerdings als Verantwortliche für den Kongress ein mulmiges Gefühl bereitete. Sie stehen auch ab jetzt und bis Samstag in den Gebäuden des Kongresses zur Verfügung.

Aber trotz allem waren wir nie versucht, den Kongress ein zweites Mal zu verschieben. Viele Kolleginnen und Kollegen hatten schon voriges Jahr ihre Beiträge so gut wie fertig, SchriftstellerInnen (Nora Krug, Daniel Wisser, Ilma Rakusa) waren gebeten worden mitzuwirken, ein Jahr kann man warten, länger nicht. Tatsächlich wäre in Präsenz nur Daniel Wisser geblieben, hätte die Fluggesellschaft seinen Flug nicht gestrichen – nun verbindet er sich auch online immerhin aus Italien, aus Urbino; auch Nora Krug schaltet sich aus den USA zu. Ilma Rakusa zog es vor, nicht zu verreisen, wollte sich aber auch nicht online verbinden. So ist leider die Schweiz nicht mehr in den Begleitveranstaltungen vertreten.

←9 | 10→Wir waren also nie versucht, den Kongress ein zweites Mal zu verschieben, denn wir sahen, dass wir mehr oder weniger noch mitten in der Krise sind, und nicht genau wissen, wann diese zu Ende sein wird.

Inzwischen mögen immer wieder neue Krisen hinzukommen, seien sie privater Art oder länderübergreifend, wie die sintflutartigen Regentage, die Nordeuropa so stark getroffen haben und immer noch treffen, und unglaublich viele Opfer mit sich brachten und bringen.

Ich will damit sagen: Irgendwann muss man trotz allem weiter gehen, versuchen das Beste daraus zu machen, und mit eventuellen Pannen, hoffentlich so wenige wie möglich, fertig zu werden, man muss Pannen einfach hinnehmen. Man kann nicht immer alles unter Kontrolle haben, manches sollte man einfach geschehen lassen.

Nicht wenig hat sich in diesen letzten zwei Jahren geändert, und die IVG konnte nicht davon verschont bleiben. Wie Goethe uns so oft in seinen Werken nahelegte: Wir leben im Werden. Hauptsache ist, dass wir die Fackel einer noch aktiven, zukunftsorientierten und gegenwartsbewussten IVG dem nächsten Präsidium und Ausschuss übergeben können. Sie werden die IVG aus und nach der Krise (den Krisen) begleiten.

Noch ein Wort zu diesem in Palermo stattfindenden Kongress, bei dem DaF-ForscherInnen, SprachwissenschaftlerInnen und LiteraturwissenschaftlerInnen aus verschiedenen Ländern und Kontinenten so viele interessante und aktuelle Fragestellungen diskutieren werden.

Palermo, eines der wichtigsten Zentren des Mittelmeerraums, liegt an der südlichen Grenze von Europa, und ist und war lange Zeit zusammen mit ganz Sizilien eine Brücke, die man selbstverständlich in beide Richtungen gehen kann, zu den angrenzenden Ländern des „Mare Nostrum“. Es ist ein Ort, der durch die vielzähligen fremden Kulturen und Herrscher (von den Phöniziern zu den Griechen, Römern, Arabern, Franzosen, Spaniern usw.) geprägt wurde, man denke nur an die Normannen mit Friedrich dem II., und an das Arabisch-Normannische Kulturerbe, wovon so viele Denkmäler hier zeugen. Palermo steht für Transkulturalität, eigentlich ein umstrittener Begriff, der aber auch das Rahmenthema unseres Kongresses angibt und der auch für zahlreiche der Themen, die viele IVG-Sektionen für sich gewählt haben, steht: so u.a. Migration und Mehrsprachigkeit, aber auch indirekt Gewalt und Krieg. Palermo steht als ein Beispiel dafür, dass man sich nach „Krisen“ immer wieder aufzurichten hat, dass man sich aufrichten kann und muss.

Daher geht auch von diesem IVG-Kongress, der, wenn Sie wollen, kleine, „zunftbedingte“ Wunsch aus, dass unsere Fächer, die vielerorts nicht mehr so stark vertreten sind, sich weltweit wieder etablieren können. Manches hängt dabei nicht von uns ab, weltweit lernt man eher Sprachen und interessiert sich für Kulturen von Ländern, die auf der internationalen Bühne eine bedeutende Rolle spielen: Und dies steht in den Händen der Politik und der Wirtschaft der ←10 | 11→DACH-Länder, in erster Linie des „mächtigsten“ deutschsprachigen Landes, der BRD.

Details

Seiten
126
ISBN (PDF)
9783034345934
ISBN (ePUB)
9783034346115
ISBN (MOBI)
9783034346122
ISBN (Paperback)
9783034336550
DOI
10.3726/b20295
Open Access
CC-BY-NC-ND
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2022 (Dezember)
Erschienen
Bern, Berlin, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2022. 126 S.

Biographische Angaben

Laura Auteri (Band-Herausgeber:in) Natascia Barrale (Band-Herausgeber:in) Arianna Di Bella (Band-Herausgeber:in) Sabine Hoffmann (Band-Herausgeber:in)

Laura Auteri ist Ordentliche Professorin für deutsche Literatur an der Universität Palermo und war 2015-2021 Vorsitzende der Internationalen Vereinigung für Germanistik. Natascia Barrale ist Associate Professorin für deutsche Literatur an der Universität Palermo. Arianna Di Bella ist Associate Professorin für deutsche Literatur an der Universität Palermo. Sabine Hoffmann ist Ordentliche Professorin für deutsche Sprache und DaF-Didaktik an der Universität Palermo.

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Titel: Wege der Germanistik in transkultureller Perspektive