Didaktik der beruflichen Fachrichtung Elektrotechnik
Band 1: A. Willi Petersen – Kommentierte Schriften aus seiner Lehr- und Forschungstätigkeit
Summary
Excerpt
Table Of Contents
- Cover
- Titel
- Copyright
- Autorenangaben
- Über das Buch
- Zitierfähigkeit des eBooks
- Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- A. Willi Petersen – Berufsbiographische Stationen
- A. Willi Petersen – Gesamtbibliografie
- A. Willi Petersen – Gedanklicher Vater des Lernfeldkonzeptes?
- A. Willi Petersen – Berufsdidaktiker Elektrotechnik
- A. Willi Petersen – Berufswissenschaftler
- A. Willi Petersen – Europäischer und internationaler Berufs(bildungs)forscher
- A. Willi Petersen – Projektarbeiter
- A. Willi Petersen – Lehrkräftebildner
- Beitrag 1 aus dem Jahr 1992: Grundlagen der Robotertechnologie und betriebliche Fortbildung Didaktische Analysen und Überlegungen zur Curriculumentwicklung eines Fortbildungskurses
- Beitrag 2 aus dem Jahr 1994: Evaluation und Revision der Rahmenlehrpläne des Landes Hessen Berufsfelder Metall- und Elektrotechnik
- Beitrag 3 aus dem Jahr 1996: Berufs- und Fachdidaktik Elektrotechnik im Studium von Berufspädagogen
- Beitrag 4 aus dem Jahr 1996: Berufs- und fachdidaktische Aspekte einer arbeitsorientierten Erstausbildung im Berufsfeld „Elektrotechnik“
- Beitrag 5 aus dem Jahr 1998: Moderne Formen der Gestaltung beruflicher Curricula
- Beitrag 6 aus dem Jahr 2000: Leitideen für die Entwicklung und Gestaltung arbeitsorientierter und lernfeldbasierter Rahmenlehrpläne
- Beitrag 7 aus dem Jahr 2000: Arbeitsprozesswissen, Arbeitsaufgaben und Curriculum
- Beitrag 8 aus dem Jahr 2002: Neue Lernfeld- und Unterrichtsgestaltung in den IT-Berufen Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Modellversuch und Verbundprojekt SEDIKO
- Beitrag 9 aus dem Jahr 2002: Curriculumforschung im Kontext der industriellen und handwerklichen Elektro- und IT-Berufe
- Beitrag 10 aus dem Jahr 2004: Elektro- und IT-Fachkräfte in und für Europa – Neue Rahmenwerke als Grundlage aktueller europäischer Zielsetzungen
- Beitrag 11 aus dem Jahr 2005: Geschäfts- und Arbeitsprozesse als Grundlage beruflicher Ausbildungs- und Lernprozesse
- Beitrag 12 aus dem Jahr 2014: Einsatz von Lernplattformen zur Förderung berufsbezogener Team- und Selbstlernkompetenzen
- Beitrag 13 aus dem Jahr 2014: Struktur- und Profilwandel der Elektro- und IT-Ausbildungsberufe als systemischer Gegenstand der Berufs- und Berufsbildungsforschung
- Beitrag 14 aus dem Jahr 2015: Berufsgruppen und Berufsfelder als Konstrukte beruflicher Systematisierungen zum Beschäftigungs- und Bildungssystem
- Beitrag 15 aus dem Jahr 2018: Berufswissenschaften als Ansatz und Inhalt beruflicher Fachrichtungen
- 2003–2010er Jahre: elektroberufe-online.de: Neue Lehr- und Lernwege für die neuen Elektroberufe 2003
- Beitrag 16 - 2003–2010er Jahre: Betriebliche Geschäfts- und Arbeitsprozesse als Grundlage und neue didaktische Orientierung der Berufsbildung
- Beitrag 17 - 2003–2010er Jahre: Skizze einer arbeits- und handlungsorientierten Lernfeldumsetzung auf der Grundlage didaktisch aufbereiteter Geschäftsprozesse
- Reihenübersicht
Vorwort
Carsten Wehmeyer, Maik Jepsen und Axel Grimm die Herausgeber dieser gesammelten Werke von A. Willi Petersen haben als Mitarbeiter und Kollegen Willi Petersen in seinem wissenschaftlichen Wirken begleiten und an ihm teilhaben dürfen. Willi Petersen, der nach Stationen in Kassel und Bremen dann seit 1997 in Flensburg die Professur der beruflichen Fachrichtung Elektrotechnik innehatte, kann als der Fachrichtungsvertreter der beruflichen Fachrichtung Elektrotechnik eingeschätzt werden, der sich intensiv um eine Theoriebildung zu einer Didaktik der beruflichen Fachrichtung Elektrotechnik eingesetzt hat. Seine Veröffentlichungen bieten den Fundus, aus dem eine geschlossene Theorie hätte hervorgehen können. In seinen letzten Lebensjahren kündigte er eine solche Ausarbeitung mehrmals an – sie sei im Prozess. Leider konnten nach seinem Ableben im Jahr 2018 diese Dateien nicht weiter- bzw. zu einem Ende geführt werden. So verbleibt uns an dieser Stelle nur die Möglichkeit der Nachveröffentlichung wegweisender Beiträge von ihm sowie deren berufsdidaktische Kommentierung. Carsten Wehmeyer, Maik Jepsen und Axel Grimm danken Inge Westermann dafür, dass sie die Beiträge ihres verstorbenen Gatten freigegeben hat, damit dieses Buch möglich gemacht werden konnte. Bei Ilona Sönnichsen bedanken wir uns für die Überarbeitung vieler Abbildungen.
Carsten Wehmeyer hat bei Willi Petersen in Kassel im Studiengang Berufspädagogik studiert und in Flensburg in der Berufs- und Fachdidaktik der beruflichen Fachrichtungen Elektro- und Informationstechnik promoviert. Lehr- und Forschungsschwerpunkte waren die empirische Berufsbildungs- und Qualifikationsforschung, die Geschäfts- und Arbeitsprozessorientierung in der Elektro- und IT-Ausbildung und Lernfeldumsetzung, die berufs- und arbeitsorientierte Curriculum- und Kompetenzentwicklung sowie die Gestaltung berufsfeldbezogener Aus- und Weiterbildung im europäischen Kontext einschließlich didaktischer und curricularer Fragen. Im Zuge zahlreicher regionaler, nationaler, länderübergreifender und europäischer Projekte wurden die aktuellen Fragen der berufs- und fachrichtungsbezogenen Qualifikations- und Curriculumforschung nach den Maßstäben von Willi Petersen gründlich theoretisch und empirisch untersucht und neue Konzepte und Modelle entwickelt. Kernergebnis ist das GAHPA-GAHFA-Modell, das ganz im Sinne der Vorstellungen von Willi Petersen die Interdependenz der Berufs- und Arbeitswelt auf der einen und der Qualifikations- und Ausbildungswelt auf der anderen Seite ←11 | 12→erfasst und arbeits- und lernprozessorientiert abbildet. Im Zentrum stand hier immer der Prozessbegriff, den Willi Petersen als deutlich weittragender und dynamischer betrachtet hat als den statischen Begriff der Lernsituation, um ein Beispiel zu nennen. Gemeinsam haben wir eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen, Schulen, Partnern aus Industrie und Handwerk sowie europäischen Institutionen der Berufsbildung gepflegt. Spannende Zeiten, die unvergessen bleiben!
Maik Jepsen erfuhr seinen ersten Kontakt mit Willi Petersen als biat-Studierender im Jahre 2003 in der beruflichen Fachrichtung Elektrotechnik/Informatik. Der klassische Werdegang über eine Berufsausbildung und anschließendem Studium der Elektrotechnik/Nachrichtentechnik führte dazu, dass die für Willi Petersen so wichtige „Einschlägigkeit“ eines zukünftigen Berufsschullehrers gesichert war. In den Lehrveranstaltungen konnten aktuelle Beispiele aus der beruflichen Arbeit eingebracht werden, die Willi Petersen dankbar aufnahm und so das Paradigma der Arbeitsorientierung in der Berufsbildung veranschaulichte. Man hatte verstanden, um was es Petersen ging, und konnte dies vor dem Hintergrund der eigenen Biografie einordnen. Die Analyse beruflicher Curricula – ein Arbeitsschwerpunkt von Willi Petersen – eröffnete den Lehramtsstudierenden eine übergreifende Perspektive über die anzustrebende Tätigkeit als Lehrkraft hinaus. Die vielen neuen Aspekte motivierten schließlich Maik Jepsen, die Examensarbeit bei Willi Petersen zu verfassen.
Die räumliche Nähe in Flensburg sorgte dafür, dass der Kontakt zum biat aufrechterhalten wurde. Während eines biat-Grillens an der KFZ-Halle am Munketoft führten Gespräche mit Willi Petersen dazu, Aufgaben an der Universität zu übernehmen – ein Tätigkeitsbereich, der ursprünglich nicht im Blick war. Schließlich erfolgte eine Abordnung: zunächst als pädagogische Lehrkraft und später als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Das bestehende Interesse an internationaler Arbeit konnte Maik Jepsen im biat fortführen. Von Petersens internationaler Vernetzung konnte Maik Jepsen profitieren. Unvergessen bleiben gemeinsame Reisen nach China, die nicht nur den eigenen Horizont der Berufsbildung weiteten, sondern auch eine persönliche Bindung zu Petersen vertiefte: Man war gemeinsam mit dem Fahrrad durch den dichten Verkehr in Peking geradelt – ein unvergessenes Erlebnis. Obgleich eine Promotionsabsicht von Beginn an feststand, gestaltete sich das Vorhaben als herausfordernd. Viele Jahre waren nötig, um sich thematisch einzuordnen, abzugrenzen und von Petersen zu emanzipieren. Petersen unterstütze jedoch weiter, gab die nötige Zeit und lieferte unentwegt Informationen. Nach seinem Tod übernahm Axel Grimm dankenswerter Weise die weitere Betreuung. Leider konnte Willi ←12 | 13→Petersen die Fertigstellung der Dissertationsschrift nicht mehr erleben, die in ihrer Grundfrage auf seinen Ansätzen basiert.
Axel Grimm hat zum ersten Mal bewusst erst im Jahre 2010 bei seiner Bewerbung auf die Juniorprofessur „Berufliche Fachrichtungen Elektrotechnik und Informationstechnik“ mit Willi Petersen einen persönlichen Kontakt gehabt. An sich ist er wissenschaftstheoretisch „anders“ an der TU Berlin – erst als Lehramtsstudierender und später als wissenschaftlicher Mitarbeiter – sozialisiert worden. Als Schüler von Friedhelm Schütte waren eher die theoretischen Bezüge aus der allgemeinen Didaktik und der Fachdidaktik leitend und weniger die berufsdidaktischen Ausführungen einer „norddeutschen Schule“. Willi Petersen war ihm als Herausgeber von und Autor in lernen & lehren bekannt, der erste Kontakt bei dem Bewerbungsverfahren in Flensburg war sehr freundlich und glücklicherweise wenig „prüfend“. Trotzdem bleibt die damals kritische Mahnung in Erinnerung, dass im Falle eines Rufes die sechs Jahre dann nicht auf dem Segelboot auf der Flensburger Förde verbracht werden dürfen. Willi Petersen setzte sich nach der Ruferteilung intensiv bei der Berliner Senatsbehörde dafür ein, dass es Axel Grimm ermöglicht werden sollte, an die Universität Flensburg abgeordnet zu werden. Obwohl dies dienstrechtlich nicht gelang, konnte er im Oktober 2011 Axel Grimm als seinen Juniorprofessor im Berufsbildungsinstitut Arbeit und Technik begrüßen. Zusammen mit Maik Jepsen als wissenschaftlicher/pädagogischer Mitarbeiter begann somit eine vertrauensvolle Zusammenarbeit im Fachgebiet. Die ersten Jahre wurden dringend benötigt, um den spezifischen Ansatz „Technik – Arbeit – Berufsbildung“ zu durchdringen und in die Besonderheiten des Studienprogramms am biat vorzustoßen. Willi Petersen war ein offener und geduldiger Mentor in dieser Zeit. Stets konnte er seine Sichtweisen durchaus überzeugend einbringen, ohne dabei aber einnehmend zu sein. Nach drei Jahren wollte Willi Petersen gerne über seine reguläre Dienstzeit hinaus verlängern; gleichzeitig hatte Axel Grimm aber einen Ruf nach Kassel erhalten. Ohne ihm Steine in den Weg zu legen, willigte er einer vorzeitigen Berufung auf seine Nachfolge ein. Dadurch konnte ein halbes Jahr später ein nahtloser Übergang bei der Professur „Berufliche Fachrichtungen Elektrotechnik und Informationstechnik und deren Didaktiken“ von Willi Petersen auf Axel Grimm vorgenommen werden. Nun könnte man annehmen, dass es Willi Petersen schwerfiel, den „Stuhl zu räumen“. Nach außen kann zu mindestens konstatiert werden, dass dies dann nicht zum Tragen gekommen ist. Einen kollegialeren Übergang – und dies unter Beibehaltung der hohen Anwesenheitszeiten von Willi Petersen im biat – hätte Axel Grimm sich nicht wünschen können. Beratend – aber nicht aufdringlich – wurde das Fachgebiet zunächst gemeinsam und schnell immer ←13 | 14→mehr im Alleingang durch Axel Grimm geführt. Stets konnte er auf die Hilfe von Willi Petersen vertrauen. So wurde Axel Grimm auch sein Nachfolger als Herausgeber von lernen & lehren. Durch die sehr guten Kontakte von Willi Petersen zum Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) wurde Axel Grimm in den wissenschaftlichen Beirat zur Voruntersuchung der IT-Berufe (2015/2016) berufen.
Gemeinsam wurden Carsten Wehmeyer, Maik Jepsen und Axel Grimm durch die Arbeit am biat mit und für Willi Petersen geprägt. Wir verdanken ihm jeweils viel und möchten uns mit dieser Buchveröffentlichung (p. m.) einerseits bedanken und andererseits eine Möglichkeit bieten, sein Werk in Ausschnitten kritisch betrachten zu können. Der Leserin und dem Leser werden auffallen, wie intensiv sich Willi Petersen mit einem berufsdidaktischen Ansatz für die berufliche Fachrichtung Elektrotechnik auseinandergesetzt hat und welche Schlüsse er daraus für eine Lehrkräftebildung gezogen hat. Willi Petersen war (auch) Berufswissenschaftler und verdeutlicht und grenzt ab, was er darunter versteht und welche Bedeutung diese Forschung hat. Wir können aufzeigen, dass Willi Petersen in seinem berufsdidaktischen Denken und Wirken der Zeit oft ein Schritt voraus war. Eine späte Würdigung dafür ist daher auch Grund dieser Veröffentlichung. Sein viel zu früher plötzlicher Tod hat uns alle sehr bewegt. Der Disziplin fehlt ein Vor- und Querdenker; uns fehlt ein geschätzter Kollege, Mentor und Freund.
Flensburg und Osterode im Dezember 2021
Axel Grimm, Maik Jepsen und Carsten Wehmeyer
Details
- Pages
- 684
- Publication Year
- 2022
- ISBN (PDF)
- 9783631877975
- ISBN (ePUB)
- 9783631877982
- ISBN (Hardcover)
- 9783631877968
- DOI
- 10.3726/b19851
- Language
- German
- Publication date
- 2022 (June)
- Keywords
- Berufsdidaktik Berufswissenschaft Arbeitsorientierung Arbeits- und Geschäftsprozessorientierung Arbeitsorientierte Wende
- Published
- Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2022. 684 S., 151 s/w Abb., 5 Tab.