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Betrachtungen zur diachronen und synchronen Linguistik

by Anna Just (Volume editor) Piotr A. Owsiński (Volume editor) Andrzej S. Feret (Volume editor)
©2022 Edited Collection 252 Pages

Summary

Der Band ist dem 2021 verstorbenen polnischen Germanisten Józef Grabarek gewidmet. Diese Sammelmonografie möchte an den Verstorbenen erinnern und gibt einen Überblick über seine Veröffentlichungen. Wissenschaftler polnischer Universitäten beschäftigen sich neben ausführlichen Abhandlungen über die historische Linguistik auch mit verschiedenen kulturellen und sprachlichen Themen. Mit dem Buch sollen wertvolle Anregungen für weitere Forschungen geschaffen werden.

Table Of Contents

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • Autorenverzeichnis
  • Vorwort
  • Verzeichnis der Publikationen von Prof. Dr. Józef Grabarek
  • Mundartliches in einem bischöflichen Visitationsbuch aus dem 16. Jahrhundert. Zur Sprache der Acta Visitationis generalis Ecclesiarum Episcopatus Varmiensis (Grzegorz Chromik)
  • Wie kann sich die Sprache an die bestehende Wirklichkeit anpassen? Eine sprachliche Momentaufnahme neuartiger Corona-Komposita anhand des deutschen Online-Nachrichtenportals DER SPIEGEL (Anna Dargiewicz / Maciej Choromański)
  • Zeugnisse früherer Sprachzustände in phraseologischen Wortverbindungen (Barbara Duda)
  • Niedergang der deutschen Sprache? (Margit Eberharter-Aksu / Maciej Pławski)
  • Zur Präsenz der deutschen Sprache in der polnischen Presse des galizischen Jarosław um die Jahrhundertwende (Andrzej S. Feret)
  • Zur Adaptation der Vorkriegshodonyme be der Straßenumbenennung in Rzeszów (Reishof) in den Jahren 1939–1944 (Andrzej S. Feret / Magdalena Zofia Feret)
  • Nominalformen des Verbs (Sylwia Firyn)
  • Über einige makrostrukturelle Besonderheiten im polnisch-deutschen Taschenwörterbuch von Georg (Jerzy) Klus (Agnieszka Frączek)
  • Zu den Bemühungen um die polnische grammatische Terminologie im 18. Jahrhundert am Beispiel von drei auf Polnisch verfassten Grammatiken der deutschen Sprache nach der Lehre von Johann Christoph Gottsched (Anna Just)
  • Ein mittelalterliches Regimen sanitatis aus der Bibliotheca Zalusciana (1747–1795) (Anna Just)
  • Deutsche geflügelte Worte im Polnischen (Ryszard Lipczuk)
  • Zur Realisierung der standardsprachlichen vokalischen Neuerungen des Frühneuhochdeutschen im Text der Krakauer Juramenta aus dem 14. und 15. Jahrhundert (Piotr A. Owsiński)
  • Zur Frage der Entlehnungen in den mittelalterlichen und frühneuzeitlichen medizinischen Fachtexten am Beispiel von Regimen sanitatis von 13. bis 15. Jahrhundert (Przemysław Sławek)
  • Die Grammatikalisierung innerhalb der Konjunktionen. Die semantische Entwicklung des ahd. Adverbs aber zur Konjunktion und Partikel (Józef Wiktorowicz)
  • Reihenübersicht

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Autorenverzeichnis

Maciej Choromański

Uniwersytet Warmińsko-Mazurski (Olsztyn)

orcid.org/0000-0002-2437-2146

Agnieszka Frączek

Uniwersytet Warszawski (Warszawa)

orcid.org/0000-0002-7171-0961

Anna Just

Uniwersytet Warszawski (Warszawa)

orcid.org/0000-0003-3669-5038

Ryszard Lipczuk

Uniwersytet Szczeciński (Szczecin)

orcid.org/0000-0003-2871-7057

Piotr A. Owsiński

Uniwersytet Jagielloński (Kraków)

orcid.org/0000-0001-7862-3345

Maciej Pławski

Uniwersytet Gdański (Gdańsk)

orcid.org/0000-0002-8897-5990

Przemysław Sławek

Uniwersytet Warszawski (Warszawa)

orcid.org/0000-0001-6490-7806

Józef Wiktorowicz

Uniwersytet Warszawski (Warszawa)

orcid.org/0000-0002-6360-5563

Grzegorz Chromik

Uniwersytet Jagielloński (Kraków)

orcid.org/0000-0001-9318-6761

Anna Dargiewicz

Uniwersytet Warmińsko-Mazurski (Olsztyn)

orcid.org/0000-0001-8258-6540

Barbara Duda

Uniwersytet Jagielloński (Kraków)

orcid.org/0000-0001-8877-4040

Margit Eberharter-Aksu

Uniwersytet Gdański (Gdańsk)

orcid.org/0000-0001-7093-0500

Andrzej S. Feret

Uniwersytet Jagielloński (Kraków)

orcid.org/0000-0002-5014-602X

Magdalena Zofia Feret

Uniwersytet Jana Kochanowskiego (Kielce)

orcid.org/0000-0001-5558-7783

Sylwia Firyn

Uniwersytet Kazimierza Wielkiego (Bydgoszcz)

orcid.org/0000-0001-8953-2043

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Prof. Dr. Józef Grabarek (1948–2021)
(aus dem Privatarchiv und mit freundlicher Genehmigung
von Univ.-Prof. Dr. Anna Dargiewicz)

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Vorwort

Prof. Dr. Józef Grabarek (26.03.1948–31.03.2021) war ein bedeutender polnischer Sprachwissenschaftler, der die Entwicklung der linguistischen Forschung, insbesondere im Bereich der Geschichte der deutschen Sprache, in Deutschland und Polen stark beeinflusst hat.

Seine wissenschaftliche Laufbahn begann an der Karl-Marx-Universität Leipzig, wo er das germanistische Studium abgeschlossen hat. Er promovierte im Jahre 1980 an der Adam-Mickiewicz-Universität Posen mit der Arbeit Die Sprache des Schöffenbuches der Alten Stadt Toruń. Mit der graphematisch-phonematischen Untersuchung der Thorner Kanzleisprache setzte Józef Grabarek die Arbeiten zur Geschichte der deutschen Sprache im polnischen Gebiet fort, die in den 1970er-Jahren in Warschau begannen und dann in den 1980er- und 1990er-Jahren in Krakau und Oppeln aufgenommen wurden. Damit fing in der polnischen Germanistik die Periode einer intensiven Beschäftigung mit den deutschen Kanzleisprachen in Polen an, die – bereits früher betrieben – durch den Zweiten Weltkrieg (1939–1945) unterbrochen wurde. Seine Mitherausgebertätigkeit ermöglichte die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen der jungen polnischen Sprachhistoriker, die sich mit den graphematisch-phonematischen, morphologischen und syntaktischen Erscheinungen in den Stadtbüchern der polnischen Städte der Frühen Neuzeit beschäftigten. Im Jahre 1993 legte er seine Habilitationsschrift Indikatoren des Grundes im deutschen und polnischen einfachen Satz. Eine konfrontative Studie an der Universität Breslau vor. Sein wissenschaftliches Werk umfasst mehrere Bücher, Beiträge, Rezensionen und Referate (vgl. Verzeichnis der Publikationen) und brachte ihm überregionales Renommee ein.

Der Titel des vorliegenden Bandes knüpft eben an die wissenschaftlichen Interessen von Józef Grabarek an, die vielen linguistischen Fragestellungen und Forschungsbereichen galten. Sie reichen von germanistischer Sprachwissenschaft über Geschichte der deutschen Sprache (unter besonderer Berücksichtigung des Gebietes des südlichen Ostseeraums), Syntax, Semantik, Lexikologie des Deutschen, kontrastive Linguistik bis hin zu Translatorik und Fremdsprachenunterricht. Seine wissenschaftliche Tätigkeit verdient besondere Anerkennung. Mit dem vorliegenden Band wollen wir sein Andenken und seine Verdienste würdigen.

Die Überregionalität seiner wissenschaftlichen und didaktischen Tätigkeit bezeugt in erster Linie die Zahl der Universitäten und Hochschulen, an denen er ←9 | 10→tätig war: Pädagogische Hochschule in Rzeszów, Universität Danzig, Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń, Kazimierz-Wielki-Universität in Bydgoszcz, Hochschule für Wirtschaft & Management in Piła, Masurenuniversität in Olecko sowie Kujawy und Pomorze Hochschule in Bydgoszcz.

Auch seine organisatorische Tätigkeit ist anerkennenswert. Er initiierte und gründete zunächst die Abteilung, dann den Lehrstuhl und schließlich das Institut für Angewandte Linguistik an der Philologischen Fakultät der Universität Danzig (2009, 2011, 2016)1. Darüber hinaus gründete er eine internationale Schriftenreihe Schriften zur diachronen und synchronen Linguistik, die seit 2011 im Verlag Peter Lang erscheint2. Auf seine Initiative wurde in Zusammenarbeit mit Prof. Albrecht Greule (Universität Regensburg) und Prof. Ilpo Tapani Piirainen (Universität Münster) im Jahre 1997 in Bochum der Internationale Arbeitskreis Kanzleisprachenforschung ins Leben gerufen, dem germanistische Sprachhistoriker aus Deutschland, Österreich, Polen, Lettland, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Ungarn angehören, und der alle zwei Jahre Tagungen zur Geschichte der Kanzleisprachen in Mittel- und Osteuropa veranstaltet. Darüber hinaus war er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Thorner Zeitschrift Rocznik Przekładoznawczy3.

Von seiner wissenschaftlichen Aktivität zeugt ebenfalls seine energische Zusammenarbeit mit anderen polnischen akademischen Zentren: Universität Warschau, Jagiellonen-Universität in Krakau, Warmia und Mazury-Universität in Olsztyn und Universität Oppeln. Erfolgreich kam er den Verpflichtungen eines Doktorvaters sowie eines Gutachters in Promotionsverfahren vieler Doktoranden und Doktorandinnen aus den polnischen Universitäten nach.

Jahrelang veranstaltete er zahlreiche Kurse und Seminare für Studierende und betreute eine große Anzahl von Diplomanden und Diplomandinnen. Viele Generationen von Studierenden hatten die Möglichkeit, seine Vorlesungen und Seminare zu besuchen. Einige seiner ehemaligen Diplomanden und Diplomandinnen konnten später mit ihm zusammenarbeiten. Für alle war er ein Lehrer, Mentor und Berater, der sein umfangreiches Wissen, seine unschätzbare Erfahrung, seine wahre Vorliebe für die Wissenschaft sowie seinen Enthusiasmus an andere weitergeben wollte.←10 | 11→

In den Vordergrund möchten wir aber die Tatsache stellen, dass wir ihn stets als herausragenden und engagierten Sprachwissenschaftler sowie Lehrer in Erinnerung behalten werden und als guten Menschen mit großem Herzen, der trotz vieler Verpflichtungen immer Zeit für ein Gespräch fand. Er verstand es, zuzuhören, zu inspirieren und in seiner einzigartigen Art zur Arbeit und zum wissenschaftlichen Nachdenken anzuregen. Uns wird er als Menschenfreund, unermüdlicher Pädagoge und großer Sprachforscher in Erinnerung bleiben.

Für die finanzielle Unterstützung der Veröffentlichung des vorliegenden Bandes bedanken wir uns bei der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, der Fakultät für Philologie der Jagiellonen-Universität in Krakau, der Neuphilologischen Fakultät der Universität Warschau. Dank gebührt auch dem Verlag Peter Lang, der die Publikation auch mit einem Zuschuss gefördert hat.

Warschau und Krakau, Mai 2022
Józef Wiktorowicz, Anna Just,
Andrzej S. Feret, Piotr A. Owsiński

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Verzeichnis der Publikationen von Prof. Dr. Józef Grabarek

Monographien und Sammelbände:

1980:

Die Sprache des Schöffenbuches der Alten Stadt Toruń. Dr.-Diss., UAM Poznań.

1984:

Die Sprache des Schöffenbuches der Alten Stadt Toruń. Rzeszów: Wydawnictwo Wyższej Szkoły Pedagogicznej.

1984:

(Hrsg.) Rocznik naukowo-dydaktyczny Wyższej Szkoły Pedagogicznej w Rzeszowie. Filologia Germańska, 4/59. Rzeszów: Wydawnictwo Wyższej Szkoły Pedagogicznej.

1989:

Probleme der germanistischen Linguistik und Methodik. Rzeszów: Wydawnictwo Wyższej Szkoły Pedagogicznej.

1992:

Indikatoren des Grundes im deutschen und polnischen einfachen Satz: eine konfrontative Studie. Rzeszów: Wydawnictwo Wyższej Szkoły Pedagogicznej.

1997:

(Hrsg.), Kanzleisprachen. Deutschsprachige Kanzleien des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit. Bydgoszcz: Wydawnictwo Wyższej Szkoły Pedagogicznej.

2013:

Zur Geschichte der deutschen Sprache im 20. Jahrhundert. Frankfurt/Main: Peter Lang.

Aufsätze und Rezensionen:

1974:

Die Herkunft der deutschsprachigen Siedler im hochpreußischen Sprachgebiet in der Ordenszeit. In: „Filologia Germańska. Acta Universitatis Nicolai Copernici. Nauki Humanistyczno-Społeczne“ 1, 5–16.

1976:

Versuch eines Wörterbuchs zur ‚Księga Ławnicza Nowego Miasta Torunia. In: „Filologia Germańska. Acta Universitatis Nicolai Copernici. Nauki Humanistyczno-Społeczne“ 2, 71–79.←13 | 14→

1976:

Zum Entwicklungsstand des deutschen Satzbaus im 14. und 15. Jh. Anhand der ‚Księga Ławnicza Nowego Miasta Torunia‘ (Das Schöffenbuch der Neuen Stadt Thorn). In: „Filologia Germańska. Acta Universitatis Nicolai Copernici. Nauki Humanistyczno-Społeczne“ 2, 81–92 (zusammen mit W. Schreniawski).

1977:

Zur Anwendung der Valenztheorie bei der Untersuchung älterer Texte. In: „Filologia Germańska. Acta Universitatis Nicolai Copernici. Nauki Humanistyczno-Społeczne“ 3, 3–14.

1981:

[Rez.] Claus J. Hutterer: Die germanischen Sprachen – Ihre Geschichte in Grundzügen. Akademai Kiado, Budapest 1978, 543 Seiten, In: „Rocznik Naukowo-Dydaktyczny Wyższej Szkoły Pedagogicznej w Rzeszowie. Filologia Germańska“ 2, 183–188.

Details

Pages
252
Year
2022
ISBN (PDF)
9783631876770
ISBN (ePUB)
9783631876787
ISBN (Hardcover)
9783631864449
DOI
10.3726/b19634
Language
German
Publication date
2022 (June)
Keywords
Sprachkontakte Archivalien Sprachevolution Sprachentwicklungstendenzen Historische Phraseologie Sprachgeschichtsforschung Polnische Germanisten
Published
Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2022. 252 S., 4 farb. Abb., 13 s/w Abb., 6 Tab.

Biographical notes

Anna Just (Volume editor) Piotr A. Owsiński (Volume editor) Andrzej S. Feret (Volume editor)

Anna Just arbeitet am Institut für Germanistik der Universität Warschau. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören historische Linguistik, Kodikologie und Paläographie. Andrzej S. Feret arbeitet am Institut für Germanistik der Jagiellonen-Universität in Kraków. Zu seinen Forschungsgebieten gehören kontrastive Grammatik, Phonologie, Onomastik sowie deutsche Entlehnungen im Polnischen. Piotr A. Owsiński arbeitet am Institut für Germanistik der Jagiellonen-Universität in Kraków. Zu seinen Forschungsgebieten zählen Sprachgeschichte, historische Grammatik, sprachliches Weltbild und Onomastik.

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