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, hrsg. von Anna Bers. Stuttgart: Philipp Reclam jun., 2020, 879 S.

by Albrecht Classen (Author)
3 Pages
Open Access
Journal: Mediaevistik Volume 34 Issue 1 pp. 305 - 307

Summary

Diese umfangreiche neue Anthologie strebt an, die Rolle der Frau in der Geschichte der deutschsprachigen Lyrik zu präsentieren, was nicht bedeutet, dass es speziell darum geht, die Werke von Dichterinnen vorzustellen, auch wenn der Buchtitel dies anzudeuten scheint. Anna Bers hat hier mehr als 500 Gedichte vom frühen Mittelalter bis zur jüngsten Gegenwart zusammengestellt, die sie unkommentiert nach einem relativ vagen chronologischen Gerüst abdruckt, wobei sie vier thematische Schwerpunkte hervorhebt, die aber nicht im Inhaltsverzeichnis markiert sind, sondern nur in der Einleitung und im Anhang angesprochen werden. Zuerst geht es um Gedichte, die bereits im Kanon enthalten sind, was an sich sehr problematisch wirkt, dann um solche, die spezielle von Frauen verfasst wurden, ebenfalls ein komplexes Thema, das hier einfach über einen Kamm geschert wird. In der dritten Gruppe geht es um die Emanzipation von Frauen, und in der letzten um solche Texte, in denen ein weibliches Ich sich zu Wort meldet. Man sucht aber vergeblich nach den Abschnitten selbst und muss sich dafür mit einem recht mysteriösen Punktsystem zufrieden geben, wonach jedes einzelne Gedicht mit einer entsprechenden Markierung einsetzt, die durch Fett- oder Schwachdruck – der Unterschied ist kaum wahrzunehmen – festgelegt ist. Zum Glück finden sich im Anhang Listen der einzelnen Gedichte nach Thema geordnet, so will man meinen. Es existieren hier also keine echten Gruppen. In der ersten Kategorie jedoch sind sie weder alphabetisch noch chronologisch geordnet, sondern nach der Anzahl der Fundstellen, was ich etwas mysteriös finde. In der zweiten Kategorie kommt die Alphabetisierung zur Anwendung, aber nur bezogen auf die Titel. Das Gleiche ist dann der Fall in der dritten und vierten Kategorie. Blättert man jedoch etwas zurück, entdeckt man ein alphabetisches Register der Namen, was freilich dann alle Texte unterschlägt, die anonym überliefert sind. Sucht man weiter rückwärtsgehend, entdeckt man dann das Gesamtregister nach Titeln und Gedichtanfängen, das aber strikt so nach dem ersten Buchstaben geordnet ist, dass auch die Artikel der, die das das bestimmend sind.

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3
DOI
10.3726/med.2021.01.34
Open Access
CC-BY

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