Voraussetzungen und Folgen der (vorprozessualen) Beweisvereitelung im deutschen und englischen Recht
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Table Of Contents
- Cover
- Titel
- Copyright
- Autorenangaben
- Über das Buch
- Zitierfähigkeit des eBooks
- Vorwort
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Einleitung
- Erster Teil: Grundbegriffe der Beweislast im deutschen und englischen Recht
- § 1: Umriss des Beweislastsystems im deutschen Recht
- A. Objektive Beweislast
- B. Subjektive Beweislast
- I. Funktion der subjektiven Beweislast
- II. Konkrete Beweisführungslast
- § 2: Umriss des Beweislastsystems im englischen Recht
- A. Begriffsbestimmung grundsätzlicher Begriffe des englischen Rechts
- I. Einblick in die Gestaltung des englischen Justizsystems
- II. Grundbegriffe des Common Law
- 1. „Case law“ als Rechtsquelle
- 2. „Ratio decidendi“ – Kernpunkt der Entscheidung
- 3. „Statutory Law“ als Rechtsquelle
- B. Objektive Beweislast – „legal burden“
- C. Subjektive Beweislast – „evidential burden“
- I. Grundrisse des „evidential burden“
- II. „Tactical burden“
- § 3: Zwischenergebnis
- Zweiter Teil: Rechtsgrundlage der Beweisvereitelung
- § 4: Deutsches Recht
- A. Überblick über die gesetzlichen Vorschriften
- B. Analoge Anwendung der gesetzlichen Vorschriften
- I. Ermittlung der Gesetzeslücke
- 1. Urkundenbeweis
- a. Entstehungsgeschichte der §§ 427, 441 Abs. 3, 444 ZPO
- b. Beweiserhebung aufgrund des § 142 Abs. 1 ZPO
- aa. Tatbestandsvoraussetzungen des § 142 Abs. 1 ZPO
- bb. Ermessensspielraum des Gerichts
- 2. Parteivernehmung
- 3. Augenschein
- 4. Zeugenbeweis
- II. Position der Rechtsprechung
- III. Position der Lehre
- C. Treu und Glauben als Grundlage der Beweisvereitelung
- I. Arglistverbot
- II. Venire contra factum proprium
- III. Kritik der Lehre von Treu und Glauben
- D. Materiell-rechtliche Lehren
- I. Lehre von Maassen
- II. Lehre von Blomeyer
- III. Lehre von Konzen
- IV. Rechtsprechung
- 1. Dokumentationspflicht im Arztrecht
- a. Problemstellung
- b. Entwicklung der Dokumentations- und Befundsicherungspflicht
- c. Rechtsgrundlage der ärztlichen Dokumentationspflicht
- 2. Befundsicherungspflicht im Produzentenrecht
- a. Problemstellung
- b. Inhalt der Befundsicherungspflicht
- c. Rechtsgrundlage der Beweislastumkehr
- 3. Beweispflichten in Werkverträgen
- 4. Formerfordernis in Arbeitsverträgen – § 2 Abs. 1 Nachweisgesetz
- 5. Zwangsvollstreckung
- V. Kritik der materiell-rechtlichen Lehren
- E. Prozessrechtliche Lehren
- I. Lehre von Peters: Die allgemeine prozessuale Mitwirkungspflicht
- II. Lehre von Stürner: Die allgemeine Aufklärungs- und Mitwirkungspflicht
- III. Lehre von Gomille: Die Wahrheitspflicht
- IV. Lehre von Habscheid: Das Recht auf Beweis
- V. Lehre von Nolte: Die Waffengleichheit
- VI. Beweisvereitelung aufgrund eines Geständnisses
- VII. Kritik an den Lehren der prozessualen Mitwirkungspflichten
- § 5: Englisches Recht
- A. Das Prinzip „omnia praesumuntur contra spoliatorem“ – „Case Law“
- I. Begründung des Armory v Delamirie-Prinzips bis zum 20. Jahrhundert
- 1. Wegweisende Urteile im 17. und 18. Jahrhundert
- a. Rex v Arundel
- b. Armory v Delamirie
- 2. Anwendung des Armory v Delamirie-Prinzips im 19. Jahrhundert
- II. Entwicklung des Armory v Delamirie-Prinzips im 20. und 21. Jahrhundert
- 1. Vorprozessuale Vernichtung von Beweismitteln
- a. The Ophelia
- b. Douglas v Hello! Ltd (No. 3)
- c. Die allgemeine vorprozessuale Aufbewahrungspflicht in der Lehre
- 2. Verletzung materiell-rechtlicher Pflichten
- a. Morison v Walton
- b. Keefe v The Isle of Man Steam Packet Company Ltd
- c. Micklewright v Surrey CC
- d. Robinson v North Bristol NHS Trust
- 3. Die prozessuale Aufbewahrungspflicht
- B. Mitwirkungspflichten in den Civil Procedure Rules
- I. Mitwirkungspflicht in „documentary evidence“
- 1. Die „standard disclosure“
- 2. Aufbewahrung- und Forschungspflicht gemäß CPR r. 31. 7
- 3. Ausmaß der Offenlegungspflicht
- a. Begriffsbestimmung des Dokuments
- b. Begriffsbestimmung der Kontrolle über Dokumente
- 4. Verweigerungsgründe im „documentary evidence“
- a. Immunität aufgrund öffentlicher Interessen
- b. „Private privileges“
- aa. Vorschriften der CPR r. 31. 19
- bb. Privileg gegen die Selbstbezichtigung
- cc. Anwaltliches Berufsgeheimnis
- dd. „Without-prejudice negotiations“
- c. Vertrauliche Informationen
- II. Mitwirkungspflichten in „real evidence“
- 1. Begriffsbestimmung von „real evidence“
- 2. Befugnisse des Gerichts gemäß der CPR r. 25. 1
- 3. „Protective orders“ gemäß der CPR r. 23.
- 4. Verfahrensantrag gemäß der CPR r. 23
- 5. Ermessensspielraum des Gerichts
- III. Mitwirkung in mündlichen Beweismitteln
- 1. Zeugenladung in den Civil Procedure Rules
- 2. Prozessleitungsbefugnis des Gerichts
- a. Tay Bok Choon v Tahansan Sdn. Bhd
- b. Society of Lloyd’s v Sir William Otho Jaffray BT
- 3. Wisniewski v Central Manchester Health Authority
- 4. Verweigerung der Entbindung von Zeugen von ihrer Schweigepflicht
- 5. Vertrauliche Informationen im Zeugenbeweis
- § 6: Zwischenergebnis und eigene Stellungnahme
- A. Beweisvereitelung während des Prozesses
- B. Vorprozessuale Beweisvereitelung – Eigene Stellungnahme
- I. Das englische Recht als Vorbild?
- II. Stellungnahme – Regelungsvorschlag
- 1. Grundzüge der vorgeschlagenen Vorschrift
- 2. Entwurf des vorgeschlagenen Paragrafen
- 3. Anwendungsbereich und Inhalt der Aufbewahrungspflicht
- 4. Der voraussehbare Rechtsstreit
- 5. Entfallen der Aufbewahrungspflicht
- 6. Ersatz von Aufwendungen
- 7. Beweislastverteilung
- Dritter Teil: Tatbestandsvoraussetzungen der Beweisvereitelung
- § 7: Deutsches Recht
- A. Rationae materiae & temporis
- I. Erscheinungsformen der Vereitelungshandlung
- II. Zeitpunkt der Vereitelungshandlung
- B. Ratione personae
- C. Verantwortlichkeit
- I. Grad des Verschuldens
- II. Doppelter Schuldvorwurf
- III. Mitverschulden
- D. Kausalität
- I. Kausalzusammenhang zwischen der Handlung und ihrem Beweisergebnis
- II. Ausschlussgründe des Kausalzusammenhangs
- 1. Zufällige Ereignisse
- 2. Beweismittel mit gleichem Beweiswert
- 3. Gerichtliches Ermessen
- E. Unaufklärbarkeit des Sachverhaltes
- I. Begriffsbestimmung
- II. Plausibilitätskontrolle in Arbeitsangelegenheiten
- § 8: Englisches Recht
- A. Rationae materiae & temporis
- I. Erscheinungsformen der Vereitelungshandlung
- II. Zeitpunkt der Vereitelungshandlung
- III. Beweiserhebliche Tatsachen
- 1. Schadensbemessung
- 2. Verschulden und Kausalzusammenhang
- B. Ratione personae
- I. Gemäß dem Armory v Delamirie-Prinzip
- II. Gemäß der CPR r. 3. 4 (2)
- C. Verantwortlichkeit
- I. Grad des Verschuldens
- 1. Gemäß dem Armory v Delamirie-Prinzip
- a. Vorprozessuale Beweisvereitelung
- b. Beweisvereitelung während des Prozesses
- 2. Gemäß der CPR r. 3. 4 (2)
- II. Mitverschulden
- 1. Gemäß dem Armory v Delamirie-Prinzip
- 2. Gemäß der CPR r. 3. 4 (2)
- D. Kausalität
- E. Ergebnis des Beweisvereitelungsverhaltens
- I. Erschwerung der Sachverhaltsaufklärung
- II. Vereitelung eines fairen Prozesses
- 1. Gerichtliche Ausschlussbefugnis in den Rules of the Supreme Court
- 2. Unzuverlässigkeit des Beweisergebnisses
- 3. Unverhältnismäßige Belastung des Prozesses
- § 9: Zwischenergebnis
- Vierter Teil: Rechtsfolgen der Beweisvereitelung
- § 10: Deutsches Recht
- A. Überblick über die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes
- B. Freie Beweiswürdigung
- C. Umkehr der Beweislast
- I. Umkehr der objektiven Beweislast
- 1. Die Lehre von Blomeyer
- 2. Beweislastumkehr aufgrund Geständnisses
- II. Umkehr der konkreten Beweisführungslast
- 1. Umkehr der Beweisführungslast im früheren Recht
- 2. Umkehr der Beweisführungslast im geltenden Recht
- 3. Beweissubstitution
- III. Die flexible Formel in Rechtsprechung und Lehre
- 1. Die flexible Formel in der Rechtsprechung
- 2. Die flexible Formel in der Lehre
- § 11: Englisches Recht
- A. Einführung
- B. Gerichtliche Sanktionen
- I. Zurückweisung von Angriffs- und Verteidigungsmitteln
- II. Prozesskostenverteilung
- C. Freie Beweiswürdigung
- I. Das Armory v Delamirie-Prinzip als Erfahrungssatz
- II. Das Armory v Delamirie-Prinzip im Zeugenbeweis
- D. Verletzung des Armory v Delamirie-Prinzips
- I. Unterstellung des Inhalts des fehlenden Beweismittels
- 1. Behandlung der Rechtsfolge in der Lehre
- 2. Anwendung der Rechtsfolge in der Rechtsprechung
- a. Vorprozessuale Vernichtung von Beweismitteln
- b. Verletzung der prozessualen Aufbewahrungspflicht
- II. Umkehr der Beweislast
- 1. Umkehr der objektiven Beweislast
- 2. Umkehr der subjektiven Beweislast
- IV. „Benevolent treatment of evidence“
- 1. Behandlung der Rechtsfolge in der Lehre
- 2. Anhaltspunkte als Voraussetzung der Rechtsfolge
- 3. Das „fair wind principle“
- a. Begriffsbestimmung des „fair wind principle“
- b. Gewinnverlust
- § 12 : Zwischenergebnis und eigene Stellungnahme
- A. Die flexible Formel
- B. Vorschlag für einen neuen § 448 Abs. 2 ZPO
- C. Vorschlag für einen neuen § 444 a ZPO
- Zusammenfassung
- Anhang
- Literaturverzeichnis
- Deutsches Schrifttum und Kommentare
- Griechisches Schrifttum und Kommentare
- Englisches Schrifttum und Kommentare
- Im Text erwähnte Vorschriften
- Paragrafen des englischen Rechts
- Paragrafen des griechischen Zivilprozessbuchs
- Convention for the Adaptation to Maritime War of the Principles of the Geneva Convention
Abkürzungsverzeichnis
a. F. alte Fassung
Abs. Absatz
AC Law Reports – Appeal Cases
All ER All England Law Reports
ALSR The American Law School Review
Anh. Anhang
Anm. Anmerkung
AP Areopag (Άρειος Πάγος)
ArbG Arbeitsgericht
Arm Armenopoulos (Αρμενόπουλος)
Art. Artikel
Atk Atkyn’s Chancery Reports
Aufl. Auflage
B&S Best & Smith’s Queen’s Bench Reports
BAG Bundesarbeitsgericht
BauR Baurecht
BCLC Butterworth’s Company Law Cases
Bd. Band
Beav Beavan’s Rolls Court Reports
BeckRS Beck Online Rechtsprechung
BGB Bürgerliches Gesetzbuch
BGBl. Bundesgesetzblatt
BGH Bundesgerichtshof
BGH LM Lindenmaier-Möhring: Nachschlagewerk des Bundesgerichtshofes
BGHZ Entscheidungen des Bundesgerichtshofes – amtliche Sammlung
Bl. Blatt
BNotO Bundesnotarordnung
BPO Bürgerliche Prozessordnung
BRAK-Mitt. Bundesrechtsanwaltskammer Mitteilungen
BRC British Ruling Cases
Burr Burrow
BusLR Business Law Review
BVerfG Bundesverfassungsgericht
←19 | 20→BVerfGE Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts – amtliche Sammlung
BVerwG Bundesverwaltungsgericht
BWNotZ Zeitschrift für das Notariat in Baden-Württemberg
C&P Carrington and Payne
c. Capitulum/Chapter
CB Cumulative Bulletin of the Internal Revenue Bureau
CBNS Common Bench Reports, New Series
Ch Chancery Division
Ch. Chapter
Chan Law Reports, Chancery Division (3rd series)
ChD Law Reports, Chancery Division (2nd Series)
CJQ Civil Justice Quarterly
CLJ Cambridge Law Journal
ComLJ The Commercial Litigation Journal
Comm Commercial Court
Conv Conveyancer and Property Lawyer
CPO Civilprozessordnung
CPR Rules of Civil Procedure 1998
CPRep Civil Procedure Law Reports
Cr App R Criminal Appeal Reports
CrM&R Crompton, Meeson and Roscoe
DAR Deutsches Autorecht
dB Decibel
DB Der Betrieb
DB-Dr. Deutscher Bundestag – Drucksachen
DeG&Sm De Gex & Smale
Dig. Digesta
Diss. Dissertation
DJT Deutscher Juristentag
DRiZ Deutsche Richterzeitung
EG Europäische Gemeinschaft
Ein. Einleitung
Eliz. Elizabeth’s
EMRK Europäische Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten
EngR English Reports
ER English Reports
←20 | 21→EuGH Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften
EWCA Civ England and Wales – Court of Appeal (Civil Division)
EWG Europäische Wirtschaftsgemeinschaft
EWHC England and Wales – High Court
EWiR Entscheidungen zum Wirtschaftsrecht
Ex Court of Exchequer
f. , ff. folgend (e)
FamRZ Ehe und Familie im privaten und öffentlichen Recht
Fn. Fußnote
FS Festschrift
FSR Fleet Street Reports
GG Grundgesetz
Giff Giffard’s Chancery Reports
GJ Griechische Justiz (Ελληνική Δικαιοσύνη)
GJZ Zeitung der griechischen Juristen (Εφημερίς Ελλήνων Νομικών)
GRUR Gewerblicher Rechtschutz und Urheberrecht
GRUR-Prax Gewerblicher Rechtschutz und Urheberrecht – Praxis im Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht
GS Gedächtnisschrift
GuT Gewerbemiete und Teileigentum
GZPO Griechische Zivilprozessordnung
Habil. Habilitation
HansOLG Hanseatisches Oberlandesgericht
HdB Handbuch
HGB Handelsgesetzbuch
HL House of Lords
HLR Housing Law Reports
Hob Hobart
hrsg. herausgegeben
i. V. m. in Verbindung mit
IJEP International Journal of Evidence & Proof
InsO Insolvenzordnung
J. Justice
JA Juristische Arbeitsblätter
JhJb Jherings Jahrbücher für die Dogmatik des Bürgerlichen Rechts
JP Justice of the Peace Reports
JPIL Journal of Personal Injury Law
JPL Journal of Planning & Environment Law
←21 | 22→JR Juristische Rundschau
JT Juristische Tribüne (Νομικό Βήμα)
JuS Juristische Schulung
JW Juristische Wochenschrift
JZ Juristen-Zeitung
Kap. Kapitel
KB King’s Bench
L. Liber (Buch)
L. J. Lord Justice
LAG Landesarbeitsgericht
LAGE Entscheidungssammlung der Landesarbeitsgerichte
Lib. Liber (Buch)
LJPC Law Journal Reports – Privy Council New Series
LJQB Law Journal Reports – Queen’s Bench New Series
Lloyd’sRepMed Lloyd’s Law Reports Medical
LMK Kommentierte BGH-Rechtsprechung Lindenmaier-Möhring
LQR Law Quarterly Review
LR Law Reports
Ls. Leitsatz
LT Legal Theory
m. w. N. mit weiteren Nachweisen
Macl&R Maclean & Robinson
MBO-Ä (Muster-) Berufsordnung für die in Deutschland tätigen Ärztinnen und Ärzte
MDR Monatsschrift für deutsches Recht
MedR Medizinrecht
MIR Medien Internet und Recht
MLR The Modern Law Review
ModRep Modern Reports
My&K Mylne & Keen
n. F. neue Fassung
NachwG Nachweisgesetz
NJ Neue Justiz
NJW Neue Juristische Wochenschrift
NJW-RR Neue Juristische Wochenschrift Rechtsprechungs-Report
NLJ New Law Journal
No. Numero (Nummer)
Nr. Nummer
←22 | 23→NZA Neue Zeitschrift für Arbeitsrecht
NZI Neue Zeitschrift für das Recht der Insolvenz und die Sanierung
NZV Neue Zeitschrift für Verkehrsrecht
OGH f. d. brit. Zone Oberster Gerichtshof für die britische Zone
OLG Oberlandesgericht
OLGR Oberlandesgericht-Report
OLGZ Entscheidungen der Oberlandesgerichte in Zivilsachen
P The Law Reports (Probate, Divorce and Admiralty Division)
Para. Paragraf
PatG Patentgesetz
PC Privy Counsil
PHi Produkthaftpflicht international: Zeitschrift für Produkt- und Umwelthaftung und deren Versicherung/Haftpflicht international: Recht und Versicherung
PILJ Personal Injury Law Journal
PIN Personal Injury Newsletter
Pkw Personenkraftwagen
PNLR Professional Negligence Law Reporter
ProdHaftG Produkthaftungsgesetz
PWms Perre-Williams’ Chancery & King’s Bench Cases
QB Law Reports, Queen’s Bench
QBD Law Reports, Queen’s Bench Division
r. Rule
RG Reichsgerichtshof
RGBl. Reichsgesetzblatt
RGRK Reichsgerichtsrätekommentar
RGZ Reichsgericht in Zivilsachen (Entscheidungssammlung)
RIQR Personal Ingury & Quantam Reports
Rn. Randnummer
RPC Reports of Patent, Design and Trade Mark Cases
rr. Rules
Rs. Rechtssache
S. Seite
s. section
SA Seufferts Archiv
SCR Supreme Court Reports (Kanada)
←23 | 24→SDBSup Shaw and Dunlop’s Supplement (Appeal Cases)
Sim&St Simons & Stuart
SJ Solicitors Journal
SLT Scots Law Times
sog. sogenannte (r)
Stark Starkie’s Nisi Prius Reports
Str Strange
TGS Transactions of the Grotius Society
TLR Times Law Reports
TRIPS-Übk. Trade-Related Aspects of Intellectual Property Rights-Übereinkommen
UK United Kingdom
UKHL United Kingdom – House of Lords
UKSC United Kingdom – Supreme Court
UN United Nations
UrhG Gesetz über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte
Urt. Urteil
USA Vereinigte Staaten von Amerika
v versus
v. von (m)
Vern Vernon’s Chancery Reports
VesJr Vesey Junior’s Chancery Reports
VesSen Vesey Senior’s Chancery Reports
vgl. vergleiche
Victor. Victoriae
VSCA Supreme Court of Victoria – Court of Appeal
W&S Wilson and Shaw’s Appeal Cases
WarnErg Warneyers Jahrbuch der Entscheidungen – Ergänzungsband
WarnR Warneyers Rechtsprechung des Reichsgerichts
Will. William’s
WL Westlaw
WLR Weekly Law Reports
WLUK Westlaw UK
WM Zeitschrift für Wirtschafts- und Bankenrecht
WR Weekly Reporter
WuB Wirtschafts- und Bankenrecht
YLJ The Yale Law Journal
ZEV Zeitschrift für Erbrecht und Vermögensnachfolge
ZIP Zeitschrift für Wirtschaftsrecht
←24 | 25→ZPO Zivilprozessordnung
ZTR Zeitschrift für Tarif-, Arbeits- und Sozialrecht des öffentlichen Dienstes
zust. zustimmend (e, er)
ZZP Zeitschrift für Zivilprozess
Einleitung
Die gesetzliche Regelung der Beweisvereitelung beschränkt sich in der Zivilprozessordnung auf drei Beweismittel, nämlich den Urkundenbeweis (§§ 427, 441 Abs. 3, 444 ZPO), den Beweis durch Augenschein (§ 371 Abs. 3 ZPO) und die Parteivernehmung (§§ 446, 453 Abs. 2, 454 Abs. 1 ZPO). Diese Paragrafen stellen nach der in der Lehre und in der Rechtsprechung herrschenden Meinung Aspekte der allgemeinen Institution der Beweisvereitelung dar.1 Die Rechtsprechung berücksichtigte auch früh vorprozessuale beweisvereitelnde Handlungen, die dem Prozess vorausgehen.2
Aus den gesetzlichen Vorschriften ergibt sich allerdings nicht eindeutig, welches Verhalten zur Beweisvereitelung führt. Fallgruppen der Beweisvereitelung lassen sich gestalten, wenn die gesetzlich geregelten Fälle als Richtschnur für die nicht reglementierten Handlungen gelten. Die deutsche Rechtsprechung hat in Analogie zu den gesetzlichen Vorschriften die Regel der Beweisvereitelung verallgemeinert. Sie umfasst die Vernichtung und den Vorenthalt eines Gegenstandes,3 die Behinderung von dessen Besichtigung,4 das Verhindern der Zeugenvernehmung durch die Verweigerung der Mitteilung der Anschrift5 oder des Namens6 des Zeugen und durch die Verweigerung der Entbindung von bestellten Zeugen von ihrer Schweigepflicht.7
Die vorprozessuale Beweisvereitelung ist komplizierter als die Beweisvereitelung während des Prozesses. Liegt ein Gegenstand schon vor, der in einem zukünftigen Prozess zum Beweis des Sachverhalts als Beweismittel wirken ←27 | 28→könnte, darf die nicht beweisbelastete Partei ihn weder vernichten noch beeinträchtigen.8 Befindet sich das Objekt in ihrem Besitz, muss die Partei ihn unversehrt aufbewahren.9 Ein wichtiges Urteil in Bezug auf die Aufbewahrungspflicht ist der „Tupferfall“,10 in dem der Kläger Klage gegen den operierenden Arzt erhob, weil Letzterer bei einer Operation einen kleinen Tupfer aus der Wunde des Klägers zu entfernen versäumt hatte und deswegen eine zweite Operation durchführen musste, um den Tupfer zu entfernen. Weil der Kläger im Beweis des Verschuldens des Arztes in Beweisschwierigkeiten geriet, gewährte ihm das Gericht eine Beweiserleichterung. Das Gericht erkannte schließlich das Bestehen einer vorprozessualen Beweisaufbewahrungspflicht der ursprünglich nicht beweisbelasteten Partei unter besonderen Voraussetzungen an: Der Arzt hätte den Tupfer aufbewahren müssen, weil ein Prozess voraussehbar war und weil Arzt in Betracht hätte ziehen müssen, das der Tupfer eine Rolle im künftigen Rechtsstreit spielen würde.11 Die Rechtsprechung hat indessen einen weiteren Schritt unternommen. Es wurde festgelegt, dass die ursprünglich nicht beweisbelastete Partei unter Umständen verpflichtet sein könnte, den Sachverhalt des künftigen Prozesses durch ihr eigenes Tätigwerden, genauer gesagt die vorprozessuale Beschaffung von Beweismitteln, aufklärbar zu machen. Diese Pflicht der nicht beweisbelasteten Partei wurde aufgestellt, weil es in besonderen Fällen der beweisbelasteten Partei im Gegensatz zu ihrem Prozessgegner vollkommen unmöglich ist, selbst Beweismittel zu sammeln.
Klare Fallgruppen sind wegen der Vielgestaltigkeit der Erscheinungsformen schwer aufzustellen. Es könnten Fälle auftreten, in denen die Einordnung des Verhaltens in der einen oder der anderen Fallgruppe schwer erscheint. Die Rechtsprechung rechtfertigt aber die Ahndung jeder Handlung aufgrund ihres Ergebnisses hinsichtlich der Beweisführung der beweisbelasteten Partei, und zwar aufgrund ihrer Erschwerung. Jede Handlung, die negativ auf die Beweisführung einer Partei wirkt, kann eventuell als Beweisvereitelung erachtet werden.
Details
- Pages
- 312
- Publication Year
- 2022
- ISBN (PDF)
- 9783631875711
- ISBN (ePUB)
- 9783631875728
- ISBN (MOBI)
- 9783631875735
- ISBN (Hardcover)
- 9783631874431
- DOI
- 10.3726/b19574
- Language
- German
- Publication date
- 2022 (February)
- Published
- Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2022. 312 S.
- Product Safety
- Peter Lang Group AG