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Massenwirkung als Häresie – Anmerkungen zur Inszenierungspraxis Daniel Kehlmanns

von Gerhard Kaiser (Autor:in)
7 Seiten
Open Access
Journal: literatur für leser:innen Band 38 Ausgabe 2 pp. 77 - 83

Zusammenfassung

Der moderne Schriftsteller kann nicht naiv sein. Nach Schillers kulturkritischer Diagnose ist er zum „Sentimentalischen“, mithin zur permanenten Selbstreflexion, immer schon verurteilt. Schillers asymmetrisches Gegenbegriffspaar ist freilich alles andere als scharf umrissen, gleichwohl trifft man wohl einen Grundzug seiner Überlegungen, wenn man als sentimentalisch jene modernere, selbstentzweite Haltung des Kunstausübenden zur Kunst bezeichnet, die nicht mehr naiv schafft, sondern zugleich auf ihr Schaffen reflektiert: „Denn eben diese reine Einheit ihres Ursprungs und ihres Effekts ist ein Charakter der naiven Dichtung“, so Schiller, um dann fortzufahren: „Ganz anders verhält es sich mit dem sentimentalischen Dichter. Dieser

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Seiten
7
DOI
10.3726/90072_77
Open Access
CC-BY

Biographische Angaben

Gerhard Kaiser (Autor:in)

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Titel: Massenwirkung als Häresie – Anmerkungen zur Inszenierungspraxis Daniel Kehlmanns