Bahnhofsmission Büchen
Ein Spalt im Eisernen Vorhang
Zusammenfassung
Der schleswig-holsteinische Grenzort Büchen war Durchgangsstation für die Heimkehrer- und Aussiedlertransporte der 1950er Jahre und ab Mitte der 1960er Jahre zentrales Drehkreuz für Millionen Interzonenreisende. Die Betreuung des Interzonenverkehrs im Kalten Krieg wurde zu einem besonderen Aspekt deutsch-deutscher Nachbarschaftspolitik. Das karitative Wirken der Bahnhofsmissionen an den Grenzbahnhöfen lag im intentionalen Schnittpunkt des Ministeriums für innerdeutsche Beziehungen und der Bonner Sozialpolitik. 1956 waren die Bahnhofsmissionen in der DDR verboten worden. Die BRD-Politik hingegen zielte darauf ab, die DDR-Reisenden als Ausdruck einer systemantagonistischen Abgrenzungskonkurrenz zu ihren Adressaten zu machen.
Dieses Buch richtet den Blick auf die verschiedenen Facetten der zeithistorischen Bedeutung der Bahnhofsmissionen während der deutschen Teilung. Vor allem die Bahnhofsmission Büchen schaffte es, durch das besondere Engagement der dort tätigen Helferinnen und Helfer den ansonsten mit Bedrückung und Ängsten besetzten Grenzübergang zu einem Ort der Begegnung und der menschlichen Zuwendung werden zu lassen.
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Copyright
- Autorenangaben
- Über das Buch
- Zitierfähigkeit des eBooks
- Inhaltsverzeichnis
- Geleitwort
- I. Einführung
- 1. Karitative Arbeit am Grenzbahnhof zur Zeit des Kalten Krieges
- 2. Motivation, Quellenlage und Zielsetzung der Arbeit
- II. Die Bahnhofsmission im sozialgeschichtlichen Kontext
- 1. Industrialisierung und anwachsende räumliche und soziale Mobilität
- 2. Gründung der ersten Bahnhofsmission im sozialgeschichtlichen Kontext
- 3. Ausgangslage der Bahnhofsmissionen in Schleswig-Holstein
- III. Soziale Betreuung am Bahnhof Büchen 1945–1995
- 1. Quellenkritik
- 2. Provisorische Hilfen, Hilfsgemeinschaft und DRK-Bahnhofsdienst
- 3. Betreuung von Heimkehrern, Aussiedlern und Flüchtlingen
- 3.1 Betrachtung betreuter Personengruppen aus Sicht der Bahnhofsmission
- 3.1.1 Umsiedler, Abgeschobene und Jugendliche
- 3.1.2 Heimkehrer und Aussiedler
- 3.1.2.1 Illegal abgeschobene Sinti und Roma
- 4. Betreuung von Interzonenreisenden und DDR-Eisenbahnern ab 1960
- 5. Sozialpolitik der Systemkonkurrenz – Zonenrandförderung vs. Verbot
- 6. Verstetigung des Interzonenverkehrs im deutsch-deutschen Zusammenhang
- IV. Abschließende Betrachtung und Forschungsausblick
- V. Quellen- und Literaturangaben
- Reihenübersicht
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im
Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Umschlagabbildung:
Siegel der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Die Universität trägt ihren Namen nach ihrem Gründer, dem Herzog Christian Albrecht
von Schleswig-Holstein-Gottorf, der sie im Jahre 1665 – nur siebzehn Jahre nach dem Ende
des Dreißigjährigen Krieges – für sein Herzogtum ins Leben rief. An diese Zeit erinnert auch
ihr Siegel: Es zeigt eine Frauengestalt mit einem Palmzweig und einem Füllhorn voller Ähren
in den Händen, die den Frieden versinnbildlicht.
Das Siegel trägt die Unterschrift: Pax optima rerum (Frieden ist das höchste Gut).
Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Gefördert vom Verband der Evangelischen Bahnhofsmission in der Nordkirche e.V.
ISSN 0936-4005 · ISBN 978-3-631-81892-3 (Print)
E-ISBN 978-3-631-82222-7 (E-PDF) · E-ISBN 978-3-631-82223-4 (EPUB)
E-ISBN 978-3-631-82224-1 (MOBI) · DOI 10.3726/b16978
© Peter Lang GmbH
Internationaler Verlag der Wissenschaften
Berlin 2020
Alle Rechte vorbehalten.
Peter Lang – Berlin · Bern · Bruxelles · New York ·
Oxford · Warszawa · Wien
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich
geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des
Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages
unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für
Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die
Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Diese Publikation wurde begutachtet.
Autorenangaben
Jann-Thorge Thöming ist fachlicher Referent des Verbands der Evangelischen Bahnhofsmission in der Nordkirche e.V. und forscht am Historischen Seminar der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Abteilung für Regionalgeschichte.
Über das Buch
Der schleswig-holsteinische Grenzort Büchen war Durchgangsstation für die Heimkehrer- und Aussiedlertransporte der 1950er Jahre und ab Mitte der 1960er Jahre zentrales Drehkreuz für Millionen Interzonenreisende. Die Betreuung des Interzonenverkehrs im Kalten Krieg wurde zu einem besonderen Aspekt deutsch-deutscher Nachbarschaftspolitik. Das karitative Wirken der Bahnhofsmissionen an den Grenzbahnhöfen lag im intentionalen Schnittpunkt des Ministeriums für innerdeutsche Beziehungen und der Bonner Sozialpolitik. 1956 waren die Bahnhofsmissionen in der DDR verboten worden. Die BRD-Politik hingegen zielte darauf ab, die DDR-Reisenden als Ausdruck einer systemantagonistischen Abgrenzungskonkurrenz zu ihren Adressaten zu machen. Dieses Buch richtet den Blick auf die verschiedenen Facetten der zeithistorischen Bedeutung der Bahnhofsmissionen während der deutschen Teilung. Vor allem die Bahnhofsmission Büchen schaffte es, durch das besondere Engagement der dort tätigen Helferinnen und Helfer den ansonsten mit Bedrückung und Ängsten besetzten Grenzübergang zu einem Ort der Begegnung und der menschlichen Zuwendung werden zu lassen.
Zitierfähigkeit des eBooks
Diese Ausgabe des eBooks ist zitierfähig. Dazu wurden der Beginn und das Ende einer Seite gekennzeichnet. Sollte eine neue Seite genau in einem Wort beginnen, erfolgt diese Kennzeichnung auch exakt an dieser Stelle, so dass ein Wort durch diese Darstellung getrennt sein kann.
Inhaltsverzeichnis
1. Karitative Arbeit am Grenzbahnhof zur Zeit des Kalten Krieges
2. Motivation, Quellenlage und Zielsetzung der Arbeit
II. Die Bahnhofsmission im sozialgeschichtlichen Kontext
1. Industrialisierung und anwachsende räumliche und soziale Mobilität
2. Gründung der ersten Bahnhofsmission im sozialgeschichtlichen Kontext
3. Ausgangslage der Bahnhofsmissionen in Schleswig-Holstein
III. Soziale Betreuung am Bahnhof Büchen 1945–1995
2. Provisorische Hilfen, Hilfsgemeinschaft und DRK-Bahnhofsdienst
3. Betreuung von Heimkehrern, Aussiedlern und Flüchtlingen
3.1 Betrachtung betreuter Personengruppen aus Sicht der Bahnhofsmission
3.1.1 Umsiedler, Abgeschobene und Jugendliche
3.1.2 Heimkehrer und Aussiedler
3.1.2.1 Illegal abgeschobene Sinti und Roma
4. Betreuung von Interzonenreisenden und DDR-Eisenbahnern ab 1960
5. Sozialpolitik der Systemkonkurrenz – Zonenrandförderung vs. Verbot
6. Verstetigung des Interzonenverkehrs im deutsch-deutschen Zusammenhang
Details
- Seiten
- 180
- Erscheinungsjahr
- 2020
- ISBN (PDF)
- 9783631822227
- ISBN (ePUB)
- 9783631822234
- ISBN (MOBI)
- 9783631822241
- ISBN (Hardcover)
- 9783631818923
- DOI
- 10.3726/b16978
- Sprache
- Deutsch
- Erscheinungsdatum
- 2020 (Juni)
- Schlagworte
- Interzonenverkehr Reisen Grenze Nachbarschaft DDR BRD Sozialarbeit Betreuung Heimkehrer Aussiedler
- Erschienen
- Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2020. 180 S., 12 farb. Abb., 13 s/w Abb., 3 Tab.
- Produktsicherheit
- Peter Lang Group AG