Die Heiligen und das Heilige
Sprachliche, literarische und kulturelle Aspekte eines Phänomens
Summary
Wie die Bedeutung von «heilig» verdeutlicht, hängt der Sinn dieses Wortes mit «Ewigkeit», «Unantastbarkeit» sowie «Erhabenheit» zusammen. Der Aura des Heiligen entsprechen Scheu, Ehrfurcht und Dankbarkeit. Das Heilige ist ohne Zweifel eine zentrale religiöse Kategorie: Nahezu alles kann zu etwas Heiligem werden; in fast allem kann sich Heiliges manifestieren. Darum erscheint eine breit angelegte Diskussion zur Frage «Die Heiligen und das Heilige», die über zentrale Aspekte dieses Phänomens nachdenkt, geboten.
Excerpt
Table Of Contents
- Cover
- Titel
- Copyright
- Herausgeberangaben
- Über das Buch
- Zitierfähigkeit des eBooks
- Inhalt
- Vorwort
- Einleitende Bemerkungen zum Phänomen des Heiligen (Tomasz Żurawlew)
- I. Zur Grundlegung
- Heilig – Profan. Berlin zwischen Babel und Bibel: Literarisch-Theologische Annäherungen (Thomas Brose)
- Die Heiligkeit der Person und der heilige Gott. Anmerkungen zu einer Hermeneutik des Heiligen (Holger Zaborowski)
- Zeugnisse und Tradition der Heiligenverehrung in und um Baia Mare (Csilla Ruff)
- Christlich-muslimische Heiligenverehrung im Kloster Sv. Naum in Ohrid (Mazedonien). Überlegungen zu Verständnis und Funktion von Heiligen (Evelyn Reuter)
- Die Binde vor den Augen? Ekklesia und Synagoge einst und heute (Hans Maier)
- Der Raum des „Sacrums“ in der Kultur. Sein Bezug zu Analogie, Allegorie und Metapher (Adam Ryszard Prokop)
- Zur kommunikativen Funktion der Kollokationen mit „heilig“ in korpusgestützten Pressetexten (Jan Sikora)
- Das heilige Unheil. Zum apokalyptischen Denken im Jüngsten Gericht von Frau Ava (Aleksej Burov)
- II. Präzisierungen
- Geschichtsbewusstsein und Selbsttranszendenz als religiöse Erfahrungen. Gertrud von le Fort im Dialog mit Ernst Troeltsch und Hans Joas (Aleksandra Chylewska-Tölle)
- Gedicht, Gebet oder Lied. Luise Hensels „Müde bin ich, geh’ zur Ruh’“ in unterschiedlichen Kontexten (Sabine Gruber)
- „Die Steine werden meine Unschuld sprechen“. Zum Problem der Unschuld anhand der Dramen „Leben und Tod der heiligen Genoveva“ (1799) von Ludwig Tieck und „Genoveva“ von Friedrich Hebbel (1843) (Agnieszka K. Haas)
- Die Legende und der Diskurs mit Geschichte und Gegenwart in der Novelle Heinrich von Kleists „Die heilige Cäcilie oder die Gewalt der Musik“ (1810) (Wieńczysław Niemirowski)
- Apostel und Apostelgeschichte in der neusten deutschsprachigen Literatur anhand der Romane „Eins im Andern“ (2015) von Monique Schwitter und „Das Pfingstwunder“ (2016) von Sibylle Lewitscharoff (Agnieszka Sowa)
- Über Daniel Kehlmann. Die Heiligen in einer gottlosen Welt (Marek Jakubów)
- Über den Umgang mit historischen Stoffen. Wie ich auf die Idee kam, den Roman „Johanna“ zu schreiben – eine Selbstbefragung (Felicitas Hoppe)
- Ein Wort zum Abschluss. Erinnerung an einen Brückenbauer zwischen Deutschen und Polen: Henryk Bereska (Thomas Brose)
- Namensregister
- Autorenverzeichnis
- Reihenübersicht
Tomasz Żurawlew / Thomas Brose (Hrsg.)
Die Heiligen und das Heilige
Sprachliche, literarische und kulturelle Aspekte
eines Phänomens
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Die Publikation dieses Buches wurde ermöglicht durch das Erzbistum Berlin, die Deutsche Bischofskonferenz sowie die Georg und Maria Dietrich Stiftung.
Umschlagabbildung:
© Gert Fabritius, Kreuztragender (Detail), 2002/05,
Druckstockobjekt, 105 x 165 cm, Privatbesitz
Abbildungsnachweis:
Seite 10; 31; 275; 303 Thomas Brose/Archiv Thomas Brose
Redaktionelle Bearbeitung incl. Namensregister:
Daniela Kranemann & Team, Fa. Corrigenda, Erfurt
ISSN 1863-981X
ISBN 978-3-631-75972-1 (Print)
E-ISBN 978-3-631-78023-7 (E-PDF)
E-ISBN 978-3-631-78024-4 (EPUB)
E-ISBN 978-3-631-78025-1 (MOBI)
DOI 10.3726/b15207
© Peter Lang GmbH
Internationaler Verlag der Wissenschaften
Berlin 2018
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Diese Publikation wurde begutachtet.
Über das Buch
Wie stehen die Heiligen und das Heilige zueinander? Die Erfahrung des Heiligen, wie sie sich in heiligen Personen verkörpert, ist eine Grunderfahrung des Menschen. Heilige prägen Zeiten und Orte des Lebens – sie erscheinen uns vertraut und bleiben oft zugleich fremd.
Wie die Bedeutung von heilig verdeutlicht, hängt der Sinn dieses Wortes mit Ewigkeit, Unantastbarkeit sowie Erhabenheit zusammen. Der Aura des Heiligen entsprechen Scheu, Ehrfurcht und Dankbarkeit. Das Heilige ist ohne Zweifel eine zentrale religiöse Kategorie: Nahezu alles kann zu etwas Heiligem werden; in fast allem kann sich Heiliges manifestieren. Darum erscheint eine breit angelegte Diskussion zur Frage Die Heiligen und das Heilige, die über zentrale Aspekte dieses Phänomens nachdenkt, geboten.
Zitierfähigkeit des eBooks
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Inhalt
Einleitende Bemerkungen zum Phänomen des Heiligen
Heilig – Profan. Berlin zwischen Babel und Bibel: Literarisch-Theologische Annäherungen
Die HeIligkeit der Person und der heilige Gott. Anmerkungen zu einer Hermeneutik des Heiligen
Zeugnisse und Tradition der Heiligenverehrung in und um Baia Mare
Christlich-muslimische Heiligenverehrung im Kloster Sv. Naum in Ohrid (Mazedonien). Überlegungen zu Verständnis und Funktion von Heiligen
Die Binde vor den Augen? Ekklesia und Synagoge einst und heute
Der Raum des „Sacrums“ in der Kultur. Sein Bezug zu Analogie, Allegorie und Metapher
Zur kommunikativen Funktion der Kollokationen mit „heilig“ in korpusgestützten Pressetexten
Jan Sikora ←7 | 8→
Das heilige Unheil. Zum apokalyptischen Denken im Jüngsten Gericht von Frau Ava
Geschichtsbewusstsein und Selbsttranszendenz als religiöse Erfahrungen. Gertrud von le Fort im Dialog mit Ernst Troeltsch und Hans Joas
Gedicht, Gebet oder Lied. Luise Hensels „Müde bin ich, geh’ zur Ruh’“ in unterschiedlichen Kontexten
„Die Steine werden meine Unschuld sprechen“. Zum Problem der Unschuld anhand der Dramen „Leben und Tod der heiligen Genoveva“ (1799) von Ludwig Tieck und „Genoveva“ von Friedrich Hebbel (1843)
Die Legende und der Diskurs mit Geschichte und Gegenwart in der Novelle Heinrich von Kleists „Die heilige Cäcilie oder die Gewalt der Musik“ (1810)
Apostel und Apostelgeschichte in der neusten deutschsprachigen Literatur anhand der Romane „Eins im Andern“ (2015) von Monique Schwitter und „Das Pfingstwunder“ (2016) von Sibylle Lewitscharoff
Über Daniel Kehlmann. Die Heiligen in einer gottlosen Welt
Über den Umgang mit historischen Stoffen. Wie ich auf die Idee kam, den Roman „Johanna“ zu schreiben – eine Selbstbefragung
Felicitas Hoppe ←8 | 9→
Ein Wort zum Abschluss. Erinnerung an einen Brückenbauer zwischen Deutschen und Polen: Henryk Bereska
Autorenverzeichnis ←9 | 10→
Die Erfahrung des Heiligen, die sich auch in heiligen Personen verkörpert, ist nach Rudolf Otto (1869–1937) eine Grunderfahrung des Menschen. Die lexikographische Explikation von „heilig“ verdeutlicht, dass der Sinn dieses Wortes u. a. mit Ewigkeit, Unantastbarkeit, Verehrungswürdigkeit, Erhabenheit über alles Irdische – als Eigenschaften Gottes – zusammenhängt.
Das Heilige ist ohne Zweifel eine zentrale religiöse Kategorie: Nahezu alles kann zu etwas Heiligem werden oder in fast allem kann sich Heiliges zeigen. Darum erscheint eine breit angelegte Diskussion zur Frage Die Heiligen und das Heilige, die über die vielfältigen Aspekte dieses Phänomens nachdenkt, geboten.
Der hier vorgelegte Band will einen Beitrag dazu leisten. Die Publikation enthält Aufsätze, die vor allem auf die gleichnamige Interdisziplinäre Konferenz an der Uniwersytet Warmińsko-Mazurski in Olsztyn (Allenstein) zurückgehen. Diese wurde vom 18. bis 20.10.2017 am Centrum Nauk Humanistycznych veranstaltet und durch weitere Überlegungen thematisch vertieft. Auf breiter Basis werden nachfolgend theologisch-philosophische, religionswissenschaftliche, politische sowie sprachlich-literaturwissenschaftliche Dimensionen des Heiligen zur Debatte gestellt.
Für die Herausgeber spielte dabei der Wunsch eine zentrale Rolle, durch die Begegnung polnischer und deutscher Autorinnen und Autoren ein Zeichen für Verständigung in Europa zu setzen.
Einleitende Bemerkungen zum Phänomen des Heiligen
Abstract: Sanctity as manifestation of spiritual life is a fundamental Christian concept. The author presents an outline of this concept in the phenomenological perspective, making references to studies of the outstanding representatives of philosophy of religion such as Rudolf Otto and Mircea Eliade. The study is is also devoted to the issues of language used by religious people and the role of sanctity in the life of an individual and a society. This is a review article which introduces its readers to the subject matter of the whole volume.
1.
Details
- Pages
- 314
- Publication Year
- 2018
- ISBN (PDF)
- 9783631780237
- ISBN (ePUB)
- 9783631780244
- ISBN (MOBI)
- 9783631780251
- ISBN (Hardcover)
- 9783631759721
- DOI
- 10.3726/b15207
- Language
- German
- Publication date
- 2019 (February)
- Keywords
- Kult und Ritual Heiligkeit und Profanität Babel und Bibel Religion und Menschenwürde Christlich-muslimischer Dialog Jüdisch-christlicher Dialog
- Published
- Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2018. 312 S., 5 s/w Abb.