Rechtliche Interessenkonflikte beim Willensbildungsprozess in der GmbH
Das Zusammenspiel des Verbots des Insichgeschäfts mit dem gesellschaftsrechtlichen Stimmverbot, insbesondere bei der Geschäftsführerbestellung
©2006
Dissertation
192 Seiten
Reihe:
Europäische Hochschulschriften Recht, Band 4434
Zusammenfassung
Beweggrund für diese Arbeit war die in der Rechtspraxis häufig auftretende Frage, ob sich ein organschaftlicher Vertreter der Muttergesellschaft zum Geschäftsführer einer Tochter-GmbH bestellen darf. Dabei geht es um das Zusammenspiel des Verbots des Insichgeschäfts gemäß § 181 BGB und der gesellschaftsrechtlichen Stimmverbote des § 47 Abs. 4 GmbHG, wobei der Fokus auf die Beschlussfassung über die Geschäftsführerbestellung gerichtet ist. Die Arbeit zeigt, dass die Normen getrennt voneinander auf zwei unterschiedlichen Konfliktebenen zu prüfen sind. § 181 BGB ist ausschließlich auf Interessenkonflikte zwischen einem Gesellschafter und seinem Vertreter, die Stimmverbote ausschließlich auf Interessenkollisionen zwischen einem Gesellschafter und der Gesellschaft anwendbar. Aufgrund der analogen Anwendbarkeit des § 181 BGB auf Gesellschafterbeschlüsse kann es zu einer parallelen Anwendung beider Normen kommen. Bei einer Einpersonen-GmbH findet das Stimmverbot dagegen aufgrund teleologischer Reduktion keine Anwendung; bei beteiligten Kapitalgesellschaften ist zwischen Gesellschaftstypus und Status als Allein- oder Mitgesellschafter zu differenzieren.
Details
- Seiten
- 192
- Erscheinungsjahr
- 2006
- ISBN (Paperback)
- 9783631556252
- Sprache
- Deutsch
- Schlagworte
- Deutschland GmbH Muttergesellschaft Gesellschafterbeschluss Interessenkonflikt Tochtergesellschaft Beschlussfassung
- Erschienen
- Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2006. 192 S.