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Die Versäumung im Berufungsverfahren

Das strafprozessuale Anwesenheitsprinzip im Spannungsfeld von autonomer Subjektstellung und öffentlichen Interessen am Beispiel des § 329 Abs. 1,2 StPO

by Gunnar Lüer (Author)
©2003 Thesis 242 Pages

Summary

Obwohl im Strafverfahren gegen den ausgebliebenen Angeklagten grundsätzlich keine Hauptverhandlung stattfindet, erlaubt § 329 StPO die Verwerfung der Berufung des Angeklagten und die Verhandlung in dessen Abwesenheit. Nach überwiegender Auffassung verwirkt der Angeklagte insoweit seine Mitwirkungsrechte, weil in seinem unentschuldigten Ausbleiben ein unzulässiger Verzicht auf seinen Anspruch auf rechtliches Gehör (Art. 103 Abs. 1 GG) liegen soll. Dieses Grundrecht garantiert aber die Subjektstellung des Angeklagten schlechthin. Es gibt ihm daher auch das Recht, auf seinen Anspruch auf rechtliches Gehör zu verzichten. Die Untersuchung zeigt, daß die mit § 329 StPO einhergehende Beschränkung dieses Grundrechtsgebrauchs weder auf grundrechtsimmanente Begrenzungen noch höherrangige Rechtsgüter gestützt werden kann. Gegen die Vorschrift sind somit verfassungsrechtliche Bedenken zu erheben.

Details

Pages
242
Publication Year
2003
ISBN (Softcover)
9783631509951
Language
German
Keywords
Rechtliches Gehör Berufung im Strafverfahren Deutschland Berufung (Prozessrecht) Angeklagter Säumnis Strafprozessuales Anwesenheitsprinzip Versäumnisurteil im Strafverfahren Rechtsmittelverzicht im Strafverfahren Gr Historische Entwicklung
Published
Frankfurt/M., Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2003. 242 S.
Product Safety
Peter Lang Group AG

Biographical notes

Gunnar Lüer (Author)

Der Autor: Gunnar Lüer wurde 1971 in Hildesheim geboren. Er studierte ab 1992 zunächst Englisch, Geschichte und Deutsch, später Jura in Göttingen. Bis zu seinem Examen 1999 war er zwei Jahre lang als Hilfskraft am zivilrechtlichen Lehrstuhl von Professor Dr. Uwe Diederichsen beschäftigt. Derzeit befindet er sich im juristischen Vorbereitungsdienst im Oberlandesgerichtsbezirk Braunschweig.

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