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Karneval der Götter

Mythologie, Moderne und Nation in Chinas 20. Jahrhundert

von Andrea Riemenschnitter (Autor:in)
©2011 Monographie 608 Seiten

Zusammenfassung

Warum interessieren sich chinesische Intellektuelle und Kulturschaffende auch heute noch für den Mythos? Karneval der Götter ergründet diese Frage bezugnehmend auf Theorien zu ästhetischen und diskursiven Konstruktionen (post-)moderner nationaler Identität. Die Autorin veranschaulicht die Bedeutung von Mythen und Mythologien in der Moderne: Was zeichnet ihre narrativen Strukturen aus? Welche Rolle spielen Symbole in der Steuerung kollektiver Identitätsbildungsprozesse? – Dynamiken sozialen Wandels spiegeln sich im beweglichen Einsatz mythologischer Vokabularien und Narrative wieder. Karneval der Götter erörtert auch, wie Aktualisierungen von Mythen die Möglichkeit eröffnen, Werte und Orientierungen zu hinterfragen, ohne die Kontinuität der eigenen Kultur aufkündigen zu müssen.
Die Publikation analysiert schwerpunktmässig neuhistorische Romane erfolgreicher Autoren wie Mo Yan und zeigt deren Strategien der literarischen Remythisierung und Konstruktion eines polymythischen kulturellen Imaginaire auf. Sekundäre Mythen wie diejenigen der revolutionären Yan’an-Gemeinschaft oder einer globalkapitalistischen, harmonischen Konsumentengemeinschaft werden als ideologische Konstrukte entlarvt und primäre Mythen als wichtige Wegmarken des kollektiven Denk- und Vorstellungsraums einer ästhetischen (Gegen-)Moderne neu legitimiert.

Details

Seiten
608
Erscheinungsjahr
2011
ISBN (PDF)
9783035101706
ISBN (Hardcover)
9783034305846
DOI
10.3726/978-3-0351-0170-6
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2011 (März)
Schlagworte
Sinologie Südostasien und Ostasien Kulturanthropologie Kulturraumforschung
Erschienen
Bern, Berlin, Bruxelles, Frankfurt am Main, New York, Oxford, Wien, 2011. 608 S.
Produktsicherheit
Peter Lang Group AG

Biographische Angaben

Andrea Riemenschnitter (Autor:in)

Andrea Riemenschnitter (*1958) studierte Sinologie, Germanistik und Soziologie in Bonn, Taipei und Göttingen und ist seit 2002 Professorin für Moderne Chinesische Sprache und Literatur an der Universität Zürich. Gegenstand ihrer Forschung sind ästhetische und intellektuelle Positionsnahmen zur chinesischen Modernität. Ihre Veröffentlichungen umfassen u.a. die Titel China zwischen Himmel und Erde: Literarische Kosmographie und nationale Krise im 17. Jahrhundert (1998), Diasporic Histories. Archives of Chinese Transnationalism (hg. mit D. Madsen, 2009), und Jia Pingwa. Geschichten vom Taibai-Berg (2009).

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Titel: Karneval der Götter