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Die Produkthaftung im Europäischen Kollisionsrecht

von Tanja Rodiek (Autor:in)
©2015 Dissertation XXXIV, 170 Seiten

Zusammenfassung

Welche Auswirkungen haben Rechtsakte der Europäischen Gemeinschaft auf kollisionsrechtlichem Gebiet? Wie stellen sich der Begriff des «Inverkehrbringens» und die Vorhersehbarkeitsklausel nach EU-Recht dar? Im Focus dieser Studie steht eine neue Spezialregelung zur Anknüpfung von Produkthaftungssachverhalten. Sie findet sich im Art. 5 der Verordnung (EG) Nr. 864/2007 über das auf außervertragliche Schuldverhältnisse anzuwendende Recht («Rom II-VO»). Der Rechtsakt geht zurück auf den Amsterdamer Vertrag von 1999, mit dem der Europäischen Gemeinschaft die Zuständigkeit für die Vereinheitlichung des Internationalen Privat- und Verfahrensrechts übertragen worden war.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Vorwort
  • Inhaltsverzeichnis
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Literaturverzeichnis
  • Kapitel 1. Einleitung
  • Kapitel 2. Das europäische IPR der Produkthaftung
  • § 1 Die Entwicklung eines vereinheitlichten Kollisionsrechts für außervertragliche Schuldverhältnisse
  • A. „Projet d’un Code Européen de droit international privé“
  • B. Haager Produkthaftungsübereinkommen (HPÜ)
  • C. Entwurf der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft
  • D. Vorentwurf des Rates und der Groupe Européen de droit international privé (GEDIP)
  • E. Erster Vorentwurf der Kommission
  • F. Formelles Gesetzgebungsverfahren
  • I. Stellungnahme des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses
  • II. Position des Parlaments
  • III. Arbeiten im Rat
  • IV. Geänderter Vorschlag
  • V. Gemeinsamer Standpunkt des Rates
  • VI. Zweite Lesung im Parlament
  • VII. Vermittlungsausschuss
  • VIII. Verabschiedung der Rom II-Verordnung
  • G. Ergebnis
  • § 2 Der Anwendungsbereich von Art. 5 Rom II-VO
  • A. Sachlicher Anwendungsbereich
  • I. Außervertragliche Haftung
  • II. „Produkt“
  • 1. Software als Produkt
  • 2. Arzneimittel als Produkt
  • III. Fehlerhaftigkeit des Produkts
  • IV. „Schaden“
  • B. Persönlicher Anwendungsbereich
  • I. „Geschädigte Person“
  • II. „Person, deren Haftung geltend gemacht wird“
  • C. Räumlicher Anwendungsbereich und das Verhältnis zum HPÜ
  • I. Anwendbarkeit des HPÜ
  • II. Das Verhältnis des Geltungsbereichs von HPÜ und Art. 5 Rom II-VO
  • 1. Schäden am Produkt selbst
  • 2. Rechtswahl
  • III. Forum shopping
  • D. Zeitlicher Anwendungsbereich
  • Kapitel 3. Ort des Inverkehrbringens eines Produkts als Anknüpfungskriterium
  • § 1 Begriff des Inverkehrbringens in der Rom II-VO
  • A. Funktion des Merkmals
  • B. Der Begriff des Inverkehrbringens im materiellen Recht und seine Übertragbarkeit auf das Kollisionsrecht
  • I. Produkthaftungsrichtlinie
  • II. Produktsicherheitsrichtlinie bzw. Produktsicherheitsgesetz
  • C. Definition des Merkmals in der Rom II-VO
  • I. Maßgeblicher Gegenstand des Inverkehrbringens
  • 1. „Das Produkt“ oder ein gleichartiges Produkt
  • a. Meinungsstand in der Literatur
  • b. Produkte von Zulieferern
  • 2. Stellungnahme
  • II. Maßgebliche Person für das Inverkehrbringen
  • III. Maßgebliche Handlung des Inverkehrbringens
  • 1. Konkrete Abgabe an den Verbraucher
  • 2. Abstrakte Vermarktung eines Produkts
  • a. Massenvertrieb eines standardisierten Produkts
  • b. Werbung als Inverkehrbringen
  • 3. Maßnahmen innerhalb der Vertriebsstruktur als Vermarktung
  • 4. Vertrieb auf Sekundärmärkten
  • 5. Gesetzmäßigkeit des Vertriebs
  • 6. Zusammenfassung
  • IV. Maßgeblicher Zeitpunkt des Inverkehrbringens
  • § 2 Fehlen des Inverkehrbringens
  • A. Fehlen des Inverkehrbringens in einem Staat nach lit. a) – c)
  • B. Schädigung vor einem Inverkehrbringen des Produkts bzw. ohne ein Inverkehrbringen des Produkts
  • Kapitel 4. Die Vorhersehbarkeitsklausel im Europäischen Kollisionsrecht der Produkthaftung
  • § 1 Die Vorhersehbarkeitsklauseln in Art. 7 HPÜ und Art. 5 Rom II-VO im Vergleich
  • A. Systematische Stellung der Vorhersehbarkeitsklausel
  • I. Art. 7 HPÜ
  • II. Art. 5 Rom II-VO
  • B. Vernünftigerweise vorhersehbares Inverkehrbringen
  • I. Das Verhältnis von Zustimmung und Vorhersehbarkeit
  • 1. Das Zustimmungserfordernis im Kommissionsentwurf
  • 2. Ersetzung des Zustimmungserfordernisses durch die Vorhersehbarkeitsklausel
  • II. Rechtmäßigkeit des Inverkehrbringens
  • III. Ergebnis
  • C. Bezugspunkt der Vorhersehbarkeitsklausel
  • I. Bestimmung der Gleichartigkeit eines Produkts
  • 1. Maßgeblichkeit der Produktgattung
  • 2. Maßgeblichkeit der Sicherheitsausstattung
  • 3. Maßgeblichkeit aller sicherheitsrelevanten Aspekte bzw. des Gefährdungspotentials
  • 4. Bestimmung der Gleichartigkeit am Beispiel verschiedener Produktarten
  • a. Elektrische Geräte
  • b. Arzneimittel
  • aa. Generika
  • bb. Biosimilars und Biopharmazeutika
  • c. Ergebnis
  • II. Hersteller des gleichartigen Produkts
  • III. Inverkehrbringen des gleichartigen Produkts
  • IV. Ergebnis
  • D. Berücksichtigung der fehlenden Vorhersehbarkeit im Prozess
  • I. Berücksichtigung ex officio oder als Einrede
  • II. Betrachtung ex ante oder ex post
  • E. Rechtsfolge der Vorhersehbarkeitsklausel
  • § 2 Besondere Situationen der Vorhersehbarkeit bzw. Unvorhersehbarkeit
  • A. Vorhersehbarkeit bei Inverkehrbringen in Freihandelszonen (EFTA, EC)
  • B. Möglichkeiten vertraglicher Vereinbarungen
  • C. Produktbezogene Maßnahmen
  • D. Fehlende Verhinderungsmöglichkeit des Inverkehrbringens bei Kenntnis
  • E. Ergebnis
  • § 3 Zentrale Kritikpunkte an der Einführung einer Vorhersehbarkeitsklausel
  • A. Vereinbarkeit der Vorhersehbarkeitsklausel mit dem Gemeinschaftsrecht
  • B. Der Nutzen einer Vorhersehbarkeitsklausel aus versicherungstechnischer Perspektive
  • I. Der Einfluss der Vorhersehbarkeit auf die Versicherbarkeit
  • II. Die Relation von Produktpreis, Versicherungskosten und Haftungsrisiko
  • III. Vereinfachung von außergerichtlichen Einigungen in Produkthaftungsfällen
  • IV. Ergebnis
  • C. Vorhersehbarkeit als Problem des Sachrechts
  • D. Ergebnis
  • Kapitel 5. Die Anknüpfung unvorhergesehener Schädigungen Dritter
  • § 1 Schädigung unbeteiligter Dritter
  • A. Begriff des bystander
  • I. Familienangehörige des Produkterwerbers
  • II. Arbeitnehmer des Produkterwerbers
  • III. Unentgeltlich zur Nutzung des Produkts berechtigte Personen
  • B. Anwendung der Anknüpfungsleiter in Art. 5 Abs. 1 Rom II-VO
  • I. Anknüpfung an den gewöhnlichen Aufenthalt
  • 1. Anknüpfung an den gemeinsamen gewöhnlichen Aufenthalt
  • 2. Anknüpfung an den gewöhnlichen Aufenthalt des Geschädigten
  • II. Anknüpfung an den Erwerbsort
  • 1. Der Erwerbsort
  • 2. Anwendung der Erwerbsortanknüpfung auf die Schädigung des bystander
  • III. Anwendung der Vorhersehbarkeitsklausel
  • IV. Anwendbarkeit der Ausweichklausel des Art. 5 Abs. 2 Rom II-VO
  • V. Ergebnis
  • § 2 Die Schädigung von Zweitkonsumenten
  • § 3 Schädigung von Produktnutzern
  • Kapitel 6. Das Verhältnis von Art. 5 und Art. 16 Rom II-VO
  • § 1 Eingriffsnormen im Europäischen Deliktsrecht
  • A. Eingriffsnormen der lex fori
  • I. Schutzzweck der Eingriffsnorm
  • II. Inlandsbezug des Sachverhalts
  • III. International zwingendes Recht
  • B. Ausländische Eingriffsnormen
  • C. Eingriffsnormen der lex causae
  • § 2 Eingriffsnormen im Bereich der Produkthaftung
  • A. Die Produkthaftungsrichtlinie
  • I. Die Ziele der Produkthaftungsrichtlinie als Grundlage einer Einordnung als Eingriffsnorm
  • II. Übertragbare Erkenntnisse aus der Rechtssache Ingmar v. Eaton Leonard Technologies
  • 1. Gemeinschaftsbezug durch Erwerbsort in der EU
  • 2. Gemeinschaftsbezug durch Sitz des Herstellers oder Eintritt des Schadens in der EU
  • 3. Ergebnis
  • III. Ergebnis
  • B. Die Produktsicherheitsrichtlinie
  • C. Haftung für Arzneimittel (§ 84 AMG)
  • D. Ergebnis
  • Kapitel 7. Das Verhältnis von Art. 5 und Art. 17 Rom II-VO
  • A. Der Zweck der Norm des Art. 17 Rom II-VO
  • B. Anwendbarkeit von Art. 17 Rom II-VO im Rahmen von Art. 5 Rom II-VO
  • C. Das haftungsbegründende Ereignis in einem Produkthaftungssachverhalt
  • I. Die Herstellung als haftungsbegründendes Ereignis
  • II. Das Inverkehrbringen als haftungsbegründendes Ereignis
  • III. Inverkehrbringen eines gleichartigen Produkts
  • IV. Vorhersehbares Inverkehrbringen
  • V. Unvorhersehbares Inverkehrbringen
  • VI. Kein Inverkehrbringen
  • D. Sicherheits- und Verhaltensregeln in der Produkthaftung
  • E. Ergebnis
  • Kapitel 8. Internationales Prozessrecht
  • § 1 Internationale Zuständigkeit
  • A. Möglicher Gleichlauf von Art. 5 Nr. 3 EuGVVO und Art. 5 Rom II-VO
  • B. Beeinflussung der Internationalen Zuständigkeit durch die Parteien
  • § 2 Ergebnis
  • Kapitel 9. Zusammenfassung der Ergebnisse und abschließende Bewertung
  • § 1 Das Verhältnis von Art. 5 Rom II-VO zum HPÜ
  • § 2 Der Begriff des Inverkehrbringens
  • § 3 Die Vorhersehbarkeitsklausel
  • § 4 Die Schädigung unbeteiligter Dritter
  • § 5 Eingriffsnormen
  • § 6 Sicherheits- und Verhaltensvorschriften
  • § 7 Ergebnis

Abkürzungsverzeichnis

Literaturverzeichnis

Ammon, Hermann P. T.; Bihlmayer, Andrea; Hunnius, Curt (Hrsg.): Hunnius – Pharmazeutisches Wörterbuch, 10. Aufl., Berlin 2010 (zit.: Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch).

Details

Seiten
XXXIV, 170
Erscheinungsjahr
2015
ISBN (PDF)
9783653052633
ISBN (MOBI)
9783653969832
ISBN (ePUB)
9783653969849
ISBN (Paperback)
9783631658970
DOI
10.3726/978-3-653-05263-3
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2014 (Dezember)
Schlagworte
Internationales Privatrecht Rom II-Verordnung Amsterdamer Vertrag Produkthaftungssachverhalte
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2015. XXXIV, 170 S.

Biographische Angaben

Tanja Rodiek (Autor:in)

Tanja Rodiek ist Juristin mit Arbeitsschwerpunkt internationales Wirtschaftsrecht. Das Studium der Rechtswissenschaften absolvierte sie in Münster und Pamplona.

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